Im Lager stapeln sich Kisten, Säcke und Wäschekörbe mit Hilfsgütern für die Ukraine. Darunter auch elektrische Geräte, wie Kühlschränke und Waschmaschinen, Kinderspielzeug, Schulranzen, aber auch Kleidung und Betteinlagen, Rollatoren und Rollstühle. Viele Helferinnen und Helfer des Vereins "Münsingen hilft" haben die Waren eingesammelt, verpackt und gestapelt. Doch an eine Fahrt in die Ukraine ist im Moment nicht zu denken: viel zu gefährlich. Auf Grund der mangelnden Sicherheit und der unsicheren Spritversorgung in der Ukraine, können die Güter nicht hingebracht werden, so die Vereinsvorsitzende Maryna Heinrich.
SWR Reporterin Miriam Plappert war an den Lagerhallen von "Münsingen hilft" und hat mir Maryna Heinrich und ihrer Familie gesprochen:
Video-Schalte mit ukrainischer Stadt Starokostjantyniw
Trotzdem wollte man am Tag der ukrainischen Unabhängigkeit Solidarität mit den Bürgerinnen und Bürgern in der Ukraine zeigen. Deswegen trafen sich Mitglieder des Vereins "Münsingen hilft", Geflüchtete aus der Ukraine und Bürgermeister Mike Münzing an der Lagerhalle, um sich per Videoschalte von Bürgermeister Mykola Melnytschuk aus Starokostjantyniw über die Situation in der Westukraine berichten zu lassen. Starokostjantyniw ist keine Partnerstadt von Münsingen, aber die Heimatstadt der Initatorinnen des Hilfsvereins, den sie im März ins Leben gerufen haben.
Die Unabhängigkeit wollen sie nicht aufgeben
Bei der Videoschalte sagte der Bürgermeister Mykola Melnytschuk aus Starokostjantyniw, dass die Lage schlimm sei, sie aber weiter für die Unabhängigkeit der Ukraine kämpfen wollten.
Dunkle Städte und Bombenangriffe
Maia Syrovatska, die seit über 25 Jahren in Deutschland lebt, macht sich große Sorgen um ihre Heimat. Eigentlich hatte sie Anfang August mit ihrem Lebensgefährten Stefan Dumbeck einen weiteren Hilfstransport nach Starokostjantyniw bringen wollen. Weil die Lage dort aber zu unsicher ist, konnten sie nicht fahren. Als sie das Letzte Mal vor Ort waren, sei alles abgedunkelt gewesen. Die Stadt sei nicht mehr dieselbe wie vor dem Krieg, sagt Syrovatska. Sie habe viele Verwandte und Bekannte verloren - etwa durch Bombenangriffe.