Ein LKW mit Hilfsgütern für die Ukraine startet in Gomadingen mit Fahrern mit russischem und ukrainischem Hintergrund. (Foto: SWR, Florian Kössl)

Weiter große Hilfsbereitschaft für ukrainische Kriegsopfer

Gomadingen schickt Hilfsgüter - Nehren nimmt Kriegsflüchtlinge auf

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Die Hilfsbereitschaft in der Region Neckar-Alb für die Ukraine ist groß. In Nehren trafen Flüchtlinge ein. Aus Gomadingen startete bereits der zweite Hilfstransport.

Am Donnerstagmorgen ist in Gomadingen (Kreis Reutlingen) ein zweiter Lastwagen mit Hilfsgütern für Ukrainerinnen und Ukrainer gestartet. Er soll Nudeln und Fleischwaren wie zum Beispiel Gulasch aus der Dose, aber auch Decken und Medikamente an die polnisch-ukrainische Grenze bringen. Am Dienstag fuhr bereits der erste Lkw mit Hilfsgütern nach Polen. Die Spenden kamen von Privatleuten und Firmen auf der Schwäbischen Alb.

Bürgermeister von Gomadingen, Klemens Betz. Ein LKW mit Hilfsgütern für die Ukraine startet in Gomadingen mit Fahrern mit russischem und ukrainischem Hintergrund. (Foto: SWR, Florian Kössl)
Florian Kössl

Kooperation mit Vereinigung der Ukrainischen Jugend

Der Gomadinger Bürgermeister Klemens Betz hat die Spendenaktion gemeinsam mit der Vereinigung der Ukrainischen Jugend organisiert. Man kennt sich schon seit Jahrzehnten über die jährlich stattfindenden ukrainischen Zeltlager auf der Alb. Unterstützt wird die Hilfsaktion unter anderem von Metzgereien und Nudelproduzenten auf der Alb. Sie haben nicht nur Lebensmittel, sondern beispielsweise auch die Fahrzeuge gestellt.

Ein LKW mit Hilfsgütern für die Ukraine startet in Gomadingen mit Fahrern mit russischem und ukrainischem Hintergrund. Marusja Cisse von der Vereinigung der Ukrainischen Jugend umarmt den Fahrer Michael Macikanycz (Foto: SWR, Florian Kössl)
Marusja Cisse, Vereinigung der Ukrainischen Jugend, umarmt einen der eiden Fahrer des Transports. Florian Kössl

Besondere Konstellation im Fahrerhaus

Die Hilfsgüter sollen am Freitag an der polnisch-ukrainischen Grenzen umgeladen und dann von dort mit ukrainischen Lastwagen und Fahrern ins Kriegsgebiet gebracht werden. "An die Front", wie Bürgermeister Betz dem SWR sagte. Gesteuert wird der Transport von zwei Männern, beide mit Verbindungen in die ehemalige Sowjetunion. Einer der beiden hat ukrainische Wurzeln und ist extra aus Frankfurt nach Gomadingen gekommen, um am Morgen zu starten. Der andere Fahrer stammt aus Kasachstan und lebt bereits seit über 30 Jahren auf der Alb. Die beiden haben sich gerade erst kennengelernt.

Kraftfahrer mit ukrainischen Eltern, Michael Macikanycz. Ein LKW mit Hilfsgütern für die Ukraine startet in Gomadingen mit Fahrern mit russischem und ukrainischem Hintergrund. (Foto: SWR, Florian Kössl)
Michael Macikanycz, einer der beiden Fahrer, hat ukrainische Wurzeln. Florian Kössl

Nehren nimmt geflüchtete Großfamilie auf

Bereits am frühen Donnerstagmorgen sind in Nehren (Kreis Tübingen) elf Frauen und Kinder aus der Ukraine angekommen. Eine private Initiative hatte zunächst Hilfsgüter zur ukrainisch-slowakischen Grenze gebracht. Auf dem Rückweg brachte sie die Frauen und Kinder mit.

Das Bild zeigt Frauen und Kinder vor einem gelben Transporter (Foto: SWR, Franziska Ehrenfeld)
Die Ukrainer bei ihrer Ankuft in Nehren Franziska Ehrenfeld

Verständigung nur mit Dolmetscherin

In Nehren haben sich mehrere Familien bereit erklärt, die Flüchtlinge aufzunehmen, bevor sie gemeinsam in ein Haus ziehen können. Bei den fünf Frauen und sechs Kinder und Jugendlichen handelt es sich um eine Großmutter mit Töchtern und Enkeln. In "Stankas Café" wurden sie unter anderem mit Hefezöpfen, Croissants und Tee empfangen. 

Das Bild zeigt Frauen und Kinder an einem Tisch in einem Café (Foto: SWR, Franziska Ehrenfeld)
Die Ukrainerinnen und ihre Kinder im "Stankas Cafè" Franziska Ehrenfeld

Die Kommunikation mit ihnen läuft hauptsächlich über eine Dolmetscherin. Die Geflüchteten sprechen nämlich weder Deutsch noch Englisch. Aber die Verständigung klappt teilweise auch ohne Worte. Immer wieder gibt es Umarmungen. Auch Tränen fließen. Die Familie musste elf Männer im Krieg zurücklassen. Jetzt werden sie erst einmal auf Wohnungen verteilt. In zwei Tagen sollen sie zusammen in ein bislang leerstehendes Haus ziehen.

Reutlingen

Hilfstransport aus Reutlingen auf dem Weg Große Unterstützung für die Ukraine aus der Region Neckar-Alb

Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung für die Ukraine ist groß. Viele Kommunen sammeln Hilfsgüter, erste Transporte sind bereits unterwegs.

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