
Am Montagabend hat der Gemeinderat die Hallenkonzeption für Albstadt beschlossen. Bis Herbst 2024 soll die Festhalle von Albstadt-Ebingen noch im Notbetrieb genutzt werden. Dann wird sie abgerissen. Schon im Frühjahr hatte ein Gutachten gezeigt, dass die Halle so viele Mängel hat, bauliche und auch den Brandschutz betreffend, dass sich die Sanierung nicht lohnt. Eine neue Turnhalle für die angrenzenden Schulen soll an der selben Stelle entstehen.
Keine Zukunft für 1953 erbautes Theater
Genauso schlecht steht es um das Thalia Theater in Tailfingen. 1953 wurde es als Kino erbaut, dann als Theater genutzt. Bis zuletzt kam das besondere Ambiente des Kulturhauses auch bei den Literaturtagen in Albstadt gut an. So hatte 2019 beispielsweise noch der Schauspieler Sky du Mont aus "Das Bildnis des Dorian Gray" von Oscar Wilde im Thalia Theater gelesen. Während Corona war das Theater geschlossen und nun wird auch nicht mehr geöffnet.
Besondere Atmossphäre wird fehlen
Albstadts Kulturamts-Leiter findet das wie viele Albstädter sehr schade. "Das Thalia Theater war etwas ganz besonders. Von Nah und Fern kamen die Akteure und Gäste", erinnerte er sich im Gespräch mit dem SWR. Auch von Agenturen habe er oft Gutes über das Theater gehört. Es sei etwas seltenes auf dem Land so ein Theater zu haben, habe er oft gehört. Gleichzeitig betont Rocher, dass das Theater eben in die Jahre gekommen sei und es Sanierungsstau gegeben habe. Außerdem könne man als Kulturschaffender nicht nur Theater machen. Das Thalia Theater hätte also auch keine Kulturhalle in der Stadt ersetzen können.

Wann neues Kulturzentrum entsteht, ist fraglich
Die Stadt hätte gerne eine neue Kulturhalle. Wo diese entstehen könnte und wann, steht aber noch nicht fest. Im Kulturamt träumt man von einem Zentrum mit Gastronomie oder Café. Vorerst sollen Kulturveranstaltungen in der Zollernalbhalle stattfinden. Die allerdings ist eine Mehrzweck- und Sporthalle. Dort müsse man sich erst noch um Dinge wie Technik, Ton und Licht kümmern, so Martin Roscher. Und auch ein kulturelles Ambiente müsse man erstmal schaffen. Gespräche mit Fachleuten aus der Kultur- und Eventbranche, unter anderem dem LTT Tübingen, würden laufen.
Die weiteren Albstädter Hallen sollen nach und nach saniert werden
Auch um die weiteren Hallen in der Stadt will man sich laut Gemeinderatsbeschluss jetzt kümmern. 20 sind es insgesamt. Das sind sehr viele für eine Stadt mit rund 46.000 Einwohnern, aber mit vielen Ortsteilen. Nach und nach sollen die Hallen nun saniert werden. Vorausgesetzt: Es lässt sich finanzieren. Die Hallenkonzeption ist in Albstadt eine scheinbar unendliche Geschichte. Vor neuen Jahren schon hatte man eine Agentur mit einem Immobilienkonzept für die Turn- und Festhallen beauftragt. Mehr als 30 Beratungen hat es seither zum Thema gegeben. Wenn man einzelne Hallen eigentlich hätte sanieren müssen oder wollen, kam aber meist etwas vermeintlich Dringenderes dazwischen. Oft waren es Schulen oder Kindergärten, die saniert oder ausgebaut werden mussten.