Tübinger Grüne stimmen mit großer Mehrheit für Urwahl-Verfahren zur OB-Wahl 2022 (Foto: SWR)

Konkurrenz für Palmer?

Tübinger Grüne stimmen für Urwahl-Verfahren zur OB-Wahl 2022

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Sollte der amtierende Tübinger Oberbürgermeister Palmer 2022 erneut für den OB-Posten kandidieren, müsste er sich einer Urwahl stellen. Das haben die Tübinger Grünen beschlossen.

Die Tübinger Grünen werden in einer Urwahl über ihren Kandidaten für die OB-Wahl im kommenden Herbst entscheiden - das haben die Grünen in einer Mitgliederversammlung am Mittwoch mit großer Mehrheit beschlossen. Für den amtierenden OB Boris Palmer (Grüne), der zuletzt 2014 zum zweiten Mal zum Oberhaupt der Universitätsstadt gewählt wurde, könnte es spannend werden.

Palmer bekommt Gegenkandidaten

Die Ortsvorsteherin von Tübingen-Weilheim und frühere Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Ulrike Baumgärtner, hat bereits Interesse am Oberbürgermeisteramt bekundet. Ob sie tatsächlich antritt, wolle sie nun aber ganz in Ruhe entscheiden, sagte sie nach der Mitgliederversammlung. Weitere mögliche Bewerberinnen und Bewerber sind derzeit noch nicht bekannt. Bis Ende Februar können Interessierte ihre Bewerbung einreichen. Die Urwahl soll dann im April über den Kandidaten oder die Kandidatin entscheiden.

Neue Situation für Boris Palmer

Für Boris Palmer ist das eine ganz neue Situation. Bei den zwei OB-Wahlen zuvor fanden jeweils lediglich Nominierungsveranstaltungen statt - mit ihm als einzigem Kandidaten. Dass er nun grüne Konkurrenz bekommt, könnte auch ein Zeichen dafür sein, dass seine Stellung innerhalb der Partei mittlerweile nicht mehr unumstritten ist. Mit zahlreichen provokanten Äußerungen hatte es der amtierende OB immer wieder in die Schlagzeilen geschafft. Palmer selbst kam nicht zur Mitgliederversammlung. Ob er überhaupt als Kandidat für die kommende OB-Wahl zur Verfügung stehen wird, ließ er bislang offen.

Grüne Basis sieht in Urwahl eine Chance

Die Tübinger Grünen sehen in der Urwahl eine Chance. Man könne damit eine unangreifbare, basisdemokratische Entscheidung herbeiführen, so einige Parteimitglieder. Das Verfahren sei eine Chance, die Streitigkeiten innerhalb der Partei - vor allem auch um die Personalie Palmer - zu befrieden und die Partei geeint in die Wahl zu führen.

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Namen sind noch nicht bekannt - aber mindestens eine Person gebe es, so ein Sprecher des Grünen-Stadtverbands, die als Kandidat für die nächste OB-Wahl gegen Boris Palmer antreten werde.

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SWR