Ein kränklich wirkender Igel hat in Tübingen am Donnerstag einen großen Feuerwehreinsatz ausgelöst. Passanten hatten vermutet, dass sich der Igel mit dem für Menschen lebensbedrohlichen Borna-Virus infiziert hatte. Deshalb ist die Feuerwehr zunächst von einer gefährlichen Situation ausgegangen. Sie rückte mit 14 Fahrzeugen und rund 50 Einsatzkräften aus.
Ein Wohngebiet im Tübinger Stadtteil Derendingen war dann auf einmal voller Feuerwehrfahrzeuge. Ein Bereich um eine Wiese wurde weiträumig abgesperrt. Und zwar wegen eines Zettels, der mit einem Stein beschwert auf der Wiese lag. Darauf stand: "Achtung! Bornavirus. Nicht anfassen."
Passanten wollten Bevölkerung vor Igel mit Borna-Virus warnen
"Nicht anfassen" - damit meinten die Zettelschreiber den Igel, den sie dort entdeckt hatten. Und bei dem sie vermutet hatten, er sei mit dem Borna-Virus infiziert. Die Feuerwehr hat den Igel zwar gesucht, aber nicht gefunden, sagte der Einsatzleiter. Doch die Leute, die den Zettel geschrieben hatten, die wurden ausfindig gemacht. Zwei besorgte Bewohner des Stadtteils, die andere Menschen warnen wollten. Viel Lärm um nichts, also? "Nein", sagte der Einsatzleiter auf SWR-Anfrage. Es sei normal bei Gefahreneinsätzen. Man gehe halt immer vom Schlimmsten aus.