In besonders trockenen Gebieten könnte es zu erheblichen Ernteausfällen kommen, so die Erzeugergemeinschaft rebio aus Rottenburg (Kreis Tübingen). Sie gibt sich dennoch insgesamt optimistisch. Vor allem im Süden Baden-Württembergs seien die Wetterbedingungen in den vergangenen Wochen sehr günstig gewesen, so rebio.
Getreideanlieferung im Minutentakt
Zurzeit kommen ständig Lastwagen zu den Getreidesilos am Martinsberg, erklärte Matthias Teufel. Er ist Abteilungsleiter für die Getreidevermarktung. Erntezeit bedeutet Hochbetrieb im Getreidelager der rebio. Sie lagert und vermarktet das geerntete Getreide von mehr als 180 Bio-Landwirten aus Baden-Württemberg. Um die Lagerkapazität von derzeit 3.200 Tonnen Getreide weiter zu erhöhen, will rebio schon seit Jahren neue Silos bauen. Doch die Stadt Rottenburg bremst dieses Vorhaben. Bis auf weiteres müssen also die acht verfügbaren Silos reichen.
Landwirte rechnen mit besserer Ernte
Nach der Gerste steht nun vielerorts die Weizenernte an. Beim Sommerweizen rechnen die Landwirte im Vergleich zum Vorjahr mit deutlich mehr Ernteerträgen. Grund dafür sind bundesweit neue Anbauflächen. Bisher ist Landwirt Philipp Wandel aus Kusterdingen (Kreis Tübingen) mit seiner Ernte zufrieden.
Trockenheit: Weizenhalme kürzer als normal
Dass die derzeitige Trockenheit und extreme Hitze sich noch nicht negativ auf Wandels Ernte auswirken, liegt auch am Lehmboden auf seinen Feldern. Er kann das Wasser besonders lange speichern. Aber selbst unter solch günstigen Bedingungen hinterlässt der fehlende Regen seine Spuren. Deswegen seien die Weizenhalme kürzer als normal, sagte der Landwirt dem SWR. Wie stark sich der Krieg in der Ukraine auf die regionalen Getreidepreise auswirkt, ist noch unklar.