Noch wenige Zuschauer beim Public Viewing in Reutlingen (Foto: SWR)

Platz für rund 2.500 Fußballfans

Fußball-WM: Wenig Fans beim Public Viewing in Reutlingen

Stand
AUTOR/IN
Luisa Sophie Klink

Zwei große LED-Wände, zusätzliche Bildschirme und eine Außenleinwand mit Beamer sollen die Fans nach Reutlingen locken. Doch auch beim Deutschlandspiel ist das Interesse verhalten.

Etwa hundertfünfzig Zuschauer und Zuschauerinnen sind zum Public Viewing Deutschland gegen Japan nach Reutlingen gekommen. Deutlich weniger als der Organisator und Betreiber Onur Sönmez erwartet hatte. Denn der Eventgastronom wirbt mit dem, seiner Meinung nach, größten Public Viewing Süddeutschlands. Alle Fußballspiele werden auf zwei 32 Quadratmetern großen Leinwänden übertragen. Fünf weitere Bildschirme über einer rund 30 Meter langen Getränke-Theke sorgen dafür, dass Fußballfans voll auf ihre Kosten kommen. Alle Spiele werden ab 17 Uhr übertragen.

Video herunterladen (4 MB | MP4)

Spiele der DFB-Elf werden schon mittags übertragen

Eine Ausnahme stellen die Partien mit deutscher Beteiligung dar, die auch schon mittags geschaut werden können. So auch das Auftaktspiel der Deutschen Nationalmannschaft gegen Japan. Da durften die Besucher schon 90 Minuten vor Anpfiff in das ehemalige Baumarkt-Gebäude in Reutlingen kommen. Doch es sind nur knapp 150 Fans, die gekommen sind und zuschauen.

Bei typischer Fußball-Verpflegung wie Roter Wurst oder Currywurst, Pommes und Bier könnten es sich aber 1.800 Menschen auf Bierbänken gemütlich machen und nach zwei Jahren Corona-Pause einen gemeinsamen Fußballabend verbringen. Das sei zumindest das Ziel, sagt Sönmez.

"Ein bisschen Normalität, Paninibildchen tauschen und einfach Fußball schauen, das wollen wir den Menschen nach der Pandemie ermöglichen."

WM Public Viewing bislang kaum besucht

Zu den Fußballspielen des ersten Spieltags am Abend kamen kaum Besucher. Die Realität sei weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben, sagt Sönmez. Dass die Spiele boykottiert werden, kann er nicht nachvollziehen: Die Fifa habe die WM in Katar zugelassen, nun könne man keinem einen Vorwurf machen, der sich die WM auch anschauen wolle.

Für Sönmez sind die bislang geringen Besucherzahlen auch finanziell belastend. Er muss nämlich neben der Miete für das Gebäude auch noch einen vierstelligen Betrag an die Fifa, sowie GEMA-Gebühren bezahlen. Auch die Kosten für die Leinwände seien immens gewesen, da würden auch die zehn Euro Verzehrgutscheine, die die Besucher bei Beginn kaufen müssen, nicht viel ausrichten können.

Mehr zur Fußball-WM

Freiburg

Veranstaltung "laut totschweigen" Fußball-WM in Katar: Freiburger Soziologin wirbt für Boykott von Public Viewing

Menschenrechts-Verletzungen, tödliche Arbeitsunfälle: Der WM-Gastgeber Katar wird scharf kritisiert. Rufe nach Boykott werden auch aus Freiburg laut.

SWR4 BW aus dem Studio Freiburg SWR4 BW Südbaden

Stand
AUTOR/IN
Luisa Sophie Klink