Trauer um die drei Toten

Gedenkfeier nach Unfall mit Gondel in Horb - Arbeiten an Hochbrücke gehen weiter

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Von Autor/in Harry Röhrle

Fast 400 Menschen haben sich in der Stiftskirche in Horb versammelt. Sie gedachten den drei Arbeitern, die bei einem Unfall an der Baustelle der neuen Hochbrücke gestorben sind.

Knapp eine Woche nach dem tragischen Unglück an der Baustelle der Hochbrücke in Horb am Neckar (Kreis Freudenstadt) hat eine Gedenkfeier für die drei tödlich verunglückten Männer stattgefunden. Sie waren am 20. Mai mit einer Baustellengondel aus großer Höhe abgestürzt. Die Stiftskirche war am Montagabend so voll wie sonst nur an christlichen Feiertagen. In bewegenden Reden sprachen Geistliche und Vertreter der Stadt den tief erschütterten Mitbürgerinnen und Mitbürgern Trost und Zuversicht zu.

Brücke bleibt mit Unglück verbunden

Der Wunsch nach einer Gedenkveranstaltung, um dieses Unglück zu verarbeiten, sei aus der Bevölkerung gekommen, so Oberbürgermeister Peter Rosenberger (CDU). Sehr überrascht über die große Zahl an Besucherinnen und Besuchern war die Horber Pastoralreferentin Susanne Tepel. Der ökumenische Gottesdienst war der Versuch, "den Schleier, der seit dem Unglück über Horb hängt, nach und nach zu lichten".

Jeder der über die Brücke fährt wird dieses Geschehnis in Erinnerung behalten. Das bleibt mit der Brücke verbunden. Wie bei einem Trauerprozess erschreckt das einen nach und nach aber nicht mehr, sondern es gehört zum Leben dazu.

Verantwortliche aus Horb tief bewegt von der Anteilnahme

Oberbürgermeister Rosenberger war tief beeindruckt davon, wie viele Bürgerinnen und Bürger Anteilnahme gezeigt haben. Das zeige das ganz große Mitgefühl in der Stadt für diese Unfallopfer. Rosenberger erwartet, dass die Horberinnen und Horber nun etwas geduldiger mit den Arbeiten an der Hochbrücke sind. Und den Arbeitern "mit Anstand, Respekt und einer gewissen Dankbarkeit" begegnen werden.

Geistliche verschiedener Konfessionen leiteten den ökumenischen Gedenkgottesdienst.
Geistliche verschiedener Konfessionen leiteten den ökumenischen Gedenkgottesdienst.

Stadt Horb eröffnet Spendenkonto für Hinterbliebene

Die Stadt Horb hat inzwischen ein Spendenkonto für die Hinterbliebenen eingerichtet. Die Spenden müssen formal durch den Horber Gemeinderat angenommen werden. Dies wird in einer öffentlichen Sitzung erfolgen. Anschließend soll die Spendensumme gleichmäßig auf die Familien der drei Verstorbenen aus Polen und Österreich verteilt werden.

Bauarbeiten an Hochbrücke fortgesetzt

Die Arbeiten an der Hochbrücke in Horb werden knapp eine Woche nach dem Unglück wieder aufgenommen. Das hat das verantwortliche Bauunternehmen aus München mitgeteilt. Die Arbeiterinnen und Arbeiter dürfen aber entscheiden, ob sie unter diesen Umständen tatsächlich weiterarbeiten möchten. Auf Wunsch der Belegschaft solle zudem auf der Baustelle ein nicht-öffentlicher Gedenkgottesdienst in deutscher und polnischer Sprache abgehalten werden, so das Unternehmen.

Die Menge an Blumen an der Gedenkstelle in unmittelbarere Nähe der Hochbrücke wächst von Tag zu Tag.
Die Menge an Blumen an der Gedenkstelle in unmittelbarere Nähe der Hochbrücke wächst von Tag zu Tag.

Die Ermittlungen des Polizeipräsidiums Pforzheim und der Staatsanwaltschaft Rottweil sind abgeschlossen. Die Behörden haben die Baustelle wieder freigegeben. Die Untersuchungen des Unglücks und die Suche nach der Ursache sind allerdings noch nicht beendet.

Horb am Neckar

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