Beitrag zum Umweltschutz im Salon

Friseur in Tübingen färbt Haare mit recycelter Alufolie

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AUTOR/IN
Sarah Beschorner

Andreas Ehrle denkt an die Umwelt und kauft deshalb wiederverwendbare Aluminiumfolie. Die braucht er, um Strähnchen zu färben. Die Kunden sind begeistert.

Der Friseur-Salon von Andreas Ehrle in Tübingen-Lustnau ist bunt und stylisch. Überall hängen Bilder, Fotos, Skulpturen, Schallplatten, Spiegel und Sprüche an den Wänden. Man sieht, dass sich da einer Gedanken gemacht hat. Ehrle, der selbst mit seinen vielen Tätowierungen an Armen und Hals wie ein kleines Kunstwerk aussieht, beschäftigt sich aber nicht nur mit kreativer Einrichtung. Er möchte etwas für den Umweltschutz tun.

Kiste mit benutzter Alufolie im Frisörsalon (Foto: SWR, Sarah Beschorner)
Andreas Ehrle sammelt die benutzte Alufolie. Pro Woche kommt eine Kiste zusammen.

Seit kurzem verwendet Ehrle deshalb nur noch wiederverwendbare Aluminiumfolie. Die Folie braucht jeder Friseur, um Haarsträhnen zu färben. Normalerweise kommt Haushaltsfolie zum Einsatz, die danach im Müll landet. Bei Ehrle kommt pro Woche eine ganze Kiste mit benutzter Aluminiumfolie zusammen. "Die ist richtig fest rein gedrückt und wiegt auch einiges", so Ehrle.

Die Alufolie wird eingesammelt und gewaschen

Ehrle kauft zum Färben der Haarsträhnen Folie von der Firma "First Foils" im Maintal in Hessen. Er sei bislang der einzige Friseur in Tübingen, der dort kauft. Die Firma sammelt die benutzte Folie ein, wäscht sie und bereitet sie wieder auf. Die Folie ist etwas dicker als normale Haushaltsfolie und hat kleine Noppen. "Die ist beim Haare färben noch nie gerissen", so Ehrle.

Ein Päckchen Alufolie von "First Foils" steht auf dem Tresen des Tübinger Friseurs. Er verwendet seit kurzem nachhaltige Folie zum Färben. (Foto: SWR, Sarah Beschorner)
Die Alufolie von "First Foils" ist recycelt. Gewaschen und neu aufbereitet lässt sie sich wieder zum Haare färben einsetzen.

Von den Kunden bekommt er nur gutes Feedback. Viele hätten ein gutes Gewissen dabei, dass das Färben mit wiederverwendbarer Folie ein bisschen nachhaltiger ist als vorher. Auch Kundin Natalie Diefenbach findet das gut. Sie lässt sich seit 20 Jahren im Lustnauer Salon "Déja Vu" die Haare machen. Strähnchen färben gehöre einfach dazu und nun würde viel Müll vermieden, so Diefenbach.

Haare färben bei Frisör Ehrle (Foto: SWR, Sarah Beschorner)
Allein für eine Kundin fällt viel Müll an.

Friseur Andreas Ehrle hofft, dass nun noch mehr Friseure bei "First Foils" wiederverwendbare Aluminiumfolie kaufen. Die ist zwar etwas teurer als die andere, aber das gibt Ehrle gerne aus. Das sei sein Beitrag zum Umweltschutz und die Idee mit der Folie sei genial.

"Ich finde die Idee so gut, ich frage mich, warum ich nicht selber drauf gekommen bin."

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Sarah Beschorner