Am Wochenende sind rund 140 junge Leute von Stuttgart und Tübingen nach Lützerath aufgebrochen. Mit zahlreichen Bussen reisten sie laut Fridays For Future Reutlingen schon früh am Morgen in das Dorf in Nordrhein-Westfalen, um gemeinsam gegen den dortigen Kohleabbau zu demonstrieren. Auch Parents For Future unterstützten ihre Kinder.
Klimaaktivist Jaron Immer sagte dem SWR, es sei "wunderschön gewesen", zu sehen, wie sich 35.000 Menschen versammelten, um gemeinsam für den Klimaschutz einzustehen.
Hehre Ziele, aber übers Ziel hinausgeschossen?
Die Bilder, die man derzeit in den Medien oder in den sozialen Netzwerken sieht, sind ganz unterschiedlich. Mal sieht man Aktivisten, die mit Feuerwerkskörpern oder Molotowcocktails werfen, mal Polizisten mit Schlagstöcken, die unmittelbaren Zwang gegen Aktivisten ausüben.
Während die Polizei die Aktionen der Klimaaktivisten als Angriff auf den Staat sieht, halten die Demonstranten das Vorgehen der Polizisten für unverhältnismäßig.
"Das Polizeiaufgebot vor Ort war massiv und auch die Anwendung von Gewalt."
Fridays For Future Reutlingen: "Viele verletzte Klimaaktivisten"
Der Reutlinger Aktivist sagte dem SWR, dass er sehr viele verletzte Demonstranten gesehen, den Protest an sich aber als friedlich wahrgenommen habe.
Im ganzen Interview mit SWR Moderator Thomas Scholz-Hörnig erzählt er auch, was die Bilder mit ihm gemacht hätten.
Immer wieder wird allerdings auch Kritik laut, dass es einen Widerspruch bei den Zielen der Grünen gebe. Nur weil die Atomkraftwerke früher abgeschaltet werden, müsse Braunkohle länger abgebaut werden. Auch dass Politiker der Grünen sich nun für die Proteste in Lützerath aussprechen, obwohl sie sich mit RWE darauf geeinigt hatten, dass der Weiler abgebaggert werden darf, irritiert die Kritiker der Proteste.