Feuerwehrmann Bernd Gugel zeigt auf die Ausstellungsstücke im Stadtmuseum in Tübingen. (Foto: SWR)

Selfies machen in Feuerwehrausrüstung, Teddys retten, Löschen üben

Ausstellung zum 175-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr in Tübingen

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Luisa Sophie Klink

Im Tübinger Stadtmuseum wurde anlässlich des Jubiläums die Ausstellung "TATÜTATA" eröffnet. Anders als sonst im Museum darf alles angefasst und ausprobiert werden.

Die Freiwillige Tübinger Feuerwehr mit ihren aktuell 330 Mitgliedern kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Seit 175 Jahren gibt es sie und Feuerwehrmann Bernd Gugel erzählt bei einem Rundgang durchs Museum, dass sie eine der ältesten Deutschlands ist. Er sei besonders stolz, bei der Tübinger Feuerwehr zu sein, denn sie habe seit jeher großes Ansehen genossen.

Beispielsweise habe Tübingen als eine der ersten Freiwilligen Feuerwehren Baden-Württembergs ein Feuerwehrauto erhalten. Mit diesem sei das Löschen einfach von der Hand gegangen. Zuvor seien mehrere Männer zum Pumpen benötigt worden und auch das Wasser sei nicht so kräftig geflossen.

Leidenschaft fürs Retten und Löschen

Bernd Gugel ist ein echtes Feuerwehr-Urgestein. Seit mehreren Generationen ist die Familie aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr. Dadurch hat ihn die Leidenschaft fürs Retten und Löschen früh gepackt. Doch man sollte nicht mit dem Feuer spielen, wenn man Lebensretter werden möchte, meint Gugel:

"Es ist gut, wenn man Respekt hat vor dem Feuer, aber Angst darfst du keine haben."

Feuerwehrmann Bernd Gugel zeigt auf die Ausstellungsstücke im Stadtmuseum in Tübingen. (Foto: SWR)
Bernd Gugel gehört zu den Dienstältesten bei der Freiwilligen Feuerwehr in Tübingen. Schon als Kind begeisterte er sich für Geschichte.

In seiner Zeit als Feuerwehrmann war er bei vielen großen Bränden und Einsätzen dabei. Zwei Tierrettungen sind ihm besonders in Erinnerung geblieben: zum einen der Transport von Schwänen vom Anlagensee in den Neckar. Da sie sehr kräftig waren und nicht gerade zimperlich mit ihren Rettern umgingen, ist der Einsatz unvergesslich für ihn: "Ich habe richtig Schiss gehabt, obwohl ich auf einem Bauernhof mit Kühen und Ochsen aufgewachsen bin." Zum anderen die Rettung von Pferden, die am Neckar-Stauwehr gefangen waren und mit einem Kran befreit werden mussten. Es sei sehr aufwendig gewesen, aber schön, dass es geklappt habe.

Mitmach-Aktionen im Stadtmuseum

Historische Pumpen, Schläuche oder andere Utensilien können im Stadtmuseum bei freiem Eintritt bis Mitte September angeschaut werden. Besonders wichtig war Museumsleiterin Wiebke Ratzeburg die Interaktivität der Ausstellung. So können sich die Besucher zum Beispiel selbst in Feuerwehrleute verwandeln, indem sie die Einsatzkleidung aus den unterschiedlichen Jahrzehnten anprobieren dürfen.

Ab kommender Woche wird es regelmäßig am Wochenende auch einen Parcours mit unterschiedlichen Stationen im Museumsgarten geben. Groß und Klein können sich dort in Monitur werfen und Löschen üben, Teddys retten oder lernen, wie man Sandsäcke richtig stapelt. Zudem wird ein Mini-Feuerwehrauto während der Ausstellung an verschiedenen Orten in Tübingen stehen, an denen es einmal zu einem Einsatz gekommen war.

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