In einer 400 Meter breiten Schneise hat der Hagel alles zerstört auf den Feldern, die Burkhard von Ow und seine drei Mitgesellschafter in Starzach-Wachendorf (Kreis Tübingen) bewirtschaften. 40 Prozent ihrer gesamten Anbaufläche sind betroffen. Dort wo früher alles grün mit Sojapflanzen bewachsen war, ist jetzt ein Morastfeld.
Gutachter der Versicherung untersuchen den Schaden
Nicht nur Soja, auch Mais und Weizen sind total zerstört. Nach Angaben des Landesbauernverbandes müssen Landwirte in der Region Neckar-Alb, aber auch im Schwarzwald Mais, Getreide und Kartoffeln bis zu 100 Prozent abschreiben. Immerhin: Burkhard von Ow ist versichert gegen Hagelschäden. Zwei Gutachter der Vereinigten Hagelversicherung sind gekommen, um die Schäden aufzunehmen.
Die Gutachter haben in diesen Tagen viel Arbeit, 3.000 Landwirte in Baden-Württemberg sind von Hagelschäden betroffen. Das wird für die Versicherung teuer, auf 150 Millionen Euro werden die Schäden geschätzt.
Viele Häuser müssen getrocknet werden
In hunderten von Häusern sind Keller und Wohnräume wegen der Unwetter der vergangenen Tage vollgelaufen. Zunächst war die Feuerwehr im Einsatz, um die Wassermassen und den Schlamm aus den Häusern zu pumpen. Doch noch sind Wände und Böden feucht. Sie müssen getrocknet werden. Das übernimmt beispielweise die Tübinger Firma Mey Generalbau.

Zusätzliche Trocknungsgeräte bestellt
Um die Häuser wieder trocken zu bekommen und Schimmelbildung zu verhindern, setzt Mey bei seinen Kunden Trockungsgeräte ein, eine Art überdimensionaler Heizlüfter. 2.500 dieser Geräte hatte die Firma bereits, 900 weitere hat das Tübinger Unternehmen jetzt noch bestellt. Doch die Nachfrage sei riesig, so Geschäftsführer Achim Mey. Trotz des enormen Engagements der Mitarbeiter könne man alle Aufträge in der normalen Frist bewältigen.
Fachmann empfiehlt Rückschlagklappen
Es habe bei den Unwettern Situationen gegeben, gegen die man sich nicht habe schützen können, meint Achim Mey. Bei den Wassermassen am Montag hätten sich Sturzbäche gebildet und Häuser überschwemmt, die bisher nie Probleme mit Hochwasser hatten. Um künftig Wasserschäden vorzubeugen sei es zunächst wichtig, alle Fenster zu schließen, so Mey. Außerdem sei es sinnvoll, Rückstausicherungen einzubauen, die dafür sorgen, dass das Wasser aus der Kanalisation nicht ins Haus drückt.