Breitenbach in Reutlingen-Betzingen (Foto: SWR, Nathalie Waldenspuhl)

Angelverbote und Fisch-Evakuierungen wegen Hitze

Trockenheit setzt Fischereiverbänden zu

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Zu wenig Wasser und zu viel Sonne: Die aktuelle Hitzewelle schadet vielen Flüssen und Seen in der Region. Das macht auch den Fischen zu schaffen, teilen die Fischereiverbände mit.

Niedrige Pegel und trockene Flussbetten gibt es in den letzten Wochen immer mehr. Der Breitenbach bei Reutlingen-Betzingen (siehe Bild) führt im Moment kaum noch Wasser. Wegen der Knappheit darf in in mehreren Landkreisen der Region deswegen kein Wasser mehr entnommen werden.

Auch den Fischereivereinen bereitet die Trockenheit Sorge.

Angelverbot an der Murg verlängert

Die Lage an den Flüssen sei extrem, so Peter Schröder vom Kreisfischerverein Freudenstadt. Schon seit drei Wochen hat der Verein das Fischen an der Murg, der kleinen Kinzig und dem Forbach verboten - und nun bis zum 21. August verlängert. Der Grund ist neben der zu hohen Wassertemperatur auch der zu niedrige Pegel in den Flüssen: An den Stellen, wo das Wasser noch tief genug ist, sammeln sich viele Fische auf kleiner Fläche. Das sei anstrengend für die Tiere, an Angeln sei da gar nicht zu denken, so Schröder.

Bachforellen in Mössingen umgesiedelt

Auch die Fischer im Landkreis Tübingen schätzen die Situation als dramatisch ein. In der Steinlach bei Mössingen musste der Kreisfischereiverein etwa 250 Bachforellen an tiefere Stellen im Bach umsiedeln. An manchen Stellen ist das Wasser gerade etwa 5 Zentimeter tief, normal wären 30 bis 40 Zentimeter. Wenn es in der nächsten Zeit nicht deutlich mehr regnet, müsse man eine solche Aktion wiederholen - so der Vorsitzende Klaus Baumgartner.

Badebetrieb macht den Fischen zu schaffen

Zusätzlich zur Wetterlage belastet auch die Badesaison die Fische. Auf der Suche nach Rückzugsorten würden die Fische auch von Badegästen gestresst, sagt Gerd Schwarz vom Fischereiverein Reutlingen.

"In stehenden Gewässern, wie dem Badesee in Kirchentellinsfurt, finden wir dieses Jahr mehr tote Aale als gewöhnlich."

Lage selten so extrem

Hitze- und Trockenperioden in diesem Ausmaß seien nicht normal - so die Vertreter der Fischereiverbände. Eine ähnliche Hitzewelle gab es zwar vor etwa fünf Jahren, diese habe aber nur ein paar Tage angedauert.

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SWR