Um 10 Uhr begann das Spektakel. Die 20 Bräutlinge wurden auf Stangen um den Marktbrunnen getragen. Es waren Frischvermählte vom vergangenen Jahr dabei, aber sogar auch ein eiserner Hochzeiter, der seit 65 Jahren verheiratet ist.
Trotz ausgelassener Stimmung würden die Menschen in der Ukraine nicht vergessen, versicherte die Narrenzunft Vetter Guser, die das Spektakel organisiert. Man sei mit den Herzen bei den Opfern des Krieges, so Zunftmeister Phil Sutter.
Fastnachtsbrauch aus dem 30-jährigen Krieg
Die Tradition geht Jahrhunderte zurück. Nach alter Überlieferung sei der Fastnachtsbrauch nach dem 30-jährigen Krieg im 17. Jahrhundert entstanden, heißt es auf der Homepage der Narrenzunft. Die Bevölkerung habe, von Not geplagt, die Lust selbst am Heiraten verloren. Als sich schließlich einer der jungen Männer traute, zu heiraten, hätten ihm seine Kameraden versprochen, ihn an der Fasnet auf einer Stange und unter den Klängen von Trommeln und Pfeifen um den Marktbrunnen zu tragen.

Einschränkungen wegen Corona
Wegen der Corona-Pandemie durften nur etwa 500 Zuschauer bei dem Spektakel dabei sein. Es galt Maskenpflicht. Der Bereich um den Marktbrunnen war weiträumig abgesperrt. Es gab Einlasskontrollen. Dennoch legte die Narrenzunft Wert auf ihr Fasnetsmotto "Freut Euch des Lebens". Es habe gerade auch in Pandemiezeiten seine Gültigkeit. Im vergangenen Jahr war das Spektakel ausgefallen. Im kommenden Jahr feiern die Sigmaringer Närrinnen und Narren 300-jähriges Jubiläum.