Ob Rottenburger Pompele oder der Ahland, die Hauptfigur der Rottenburger Fasnet - sie alle sind am Dienstagabend in das Hörspielstudio des SWR auf den Österberg gekommen. Die Narrenzunft hatte für die "Fasnet vom Kleinsten" alles aufgeboten, was die Tradition ihrer hundertjährigen Geschichte ausmacht. Einmal die Brauchfromen der "Raoteburger Fasnet" hautnah erleben, das war die Idee, die dahinter steckte. Gräfin Mechthild, Hofnarr Halberdrein samt Fanfaren, Pompele, Bogges, Stadthexen mit Hexenquetschern und Ahlande. Beim Finale wurde es eng im SWR Hörspielstudio.

Zur Fasnet gehört Live-Musik
Der Rottenburger Fanfarenzug eröffnete den Abend in kleinster Besetzung: Fanfaren-Quartett, plus eine Trommel. Clemens Fuchs, Archivar der Narrenzunft Rottenburg und Edi Graf, SWR-Redakteur und leidenschaftlicher Fasnetsnarr führten durch den Abend.
En Raoteburg isch d Fasnet wie a Hemmelreich uf Zeit, doch d Höll isch au net weit...
Für musikalische Stimmung sorgten live zwei Hexa-Quetscher mit ihren Akkordeons. Sie luden gleich mit Fasnet-Liebe zum Schunkeln ein.
Echtzeitschminken im SWR
Miri und Steffi nahmen im Häs der Rottenburger Laufnarren Bogges am beleuchteten Schminktisch Platz. Sie verwandelten sich vor den Augen der Gäste in die lachenden Spaßmacher der Rottenburger Fasnet.

Wemmer unsre Umrandung um da Mund machet, des muss in einem Schwung gehen...
Zur Musik "Bummel-Peter" stürmten vier Rottenburger Stadthexen das Studio mit ihren Staubwedeln. Sie machten sich, wie sonst an Dreikönig, ans "Abstauben".
Eröffnung der Fasnet durch die Gräfin
Fanfarenklänge kündigten die Proklamation der Fasnet durch Gräfin Mechthild und ihren Hofnarren Halberdrein an.

Die Repräsentantin der Rottenburger Fasnet rief die Fasnet aus, wie sonst am "Schmotzigen Dausteg" vom Rathausbalkon. Hofnarr Halberdrein dichtete: "Auf onser Raoteburger Fasnet - Jtz isch halt so: Drei kräftige Narri-Narro!"
Zum Lied "Fasnet en Raoteburg" mischten sich die Pompele unters Narrenvolk im Studio. Anschließend stand der Höhepunkt des Abends bevor: Der Ahlandtanz mit Dutzenden der Weißnarren gilt als einer der spektakulärsten Bräuche der schwäbisch-alemannischen Fasnet.
Rekord vom Kleinsten beim Ahlandtanz
Beim kleinsten Ahlandtanz der Welt führten gerade mal vier Ahlande den berühmten Schautanz auf.

Die Maske des Ahlands ist einem Sandsteinrelief aus der Frührenaissance nachempfunden, das ursprünglich an einem Gebäude in Rotteburg angebracht war. Erst jetzt ist dieses Vorbild der Ahlandmaske wieder zu sehen, erzählte Zunftarchivar Clemes Fuchs. Sie hängt jetzt, für alle sichtbar, an der Außenfassade des Zunfthauses in Rottenburg.

Zum Rottenburger Narrenmarsch zog die bunte Rottenburger Narrenschar beim Finale noch einmal ins Studio. Die Hexa-Quetscher verabschiedeten die Narren mit einem letzten Lied: "Narri, Narro, es ist soweit, in Rottenburg ist Narrenzeit!"
Jetzt fiebern die Rottenburger ihrem Jubiläum entgegen, das vom 31.1. bis 2.2. unter anderem mit einem großen Landschaftstreffen und vorderösterreichischen Narrentreffen gefeiert wird.