Verein "Ermstal hilft"

Zwei ausgediente Feuerwehrautos für die Ukraine

Stand

Schon mehrfach fuhr der Verein "Ermstal hilft" mit Hilfskonvois in die Ukraine. Dieses Mal bringen sie zwei ausgediente Feuerwehrautos in das Kriegsgebiet.

Seit Jahren pflegt der Verein "Ermstal hilft" engen Kontakt zur Feuerwehr in der Region Bessarabien im Westen der Ukraine. Seit Beginn des Angriffskrieges 2022 bringen sie mehrmals im Jahr humanitäre Hilfsgüter dorthin. Jetzt werden auch zwei ausgediente Feuerwehrautos persönlich ins Kriegsgebiet gefahren. Das eine Fahrzeug kommt aus Dettingen, das andere aus Kirchheim/Teck (Kreis Esslingen).

Verein aus Dettingen/Erms liefert nicht nur Feuerwehrauto

Außer den Autos nehmen Martin Salzer und Simon Nowotoni vom Verein "Ermstal hilft" auch noch einige Kisten mit. Darin: Notebooks, Medikamente, Feuerwehrhelme, Sicherungsgurte und Schläuche für die Feuerwehrmänner. Da in den Kriegsgebieten oft der Strom ausfällt, haben sie auch ein Aggregat dabei. Die Aggregate spenden sie Kirchen oder anderen öffentlichen Einrichtungen, wo Menschen sich sammeln und Schutz suchen.

33 Jahre altes Feuerwehrauto soll Leben retten

In der Ukraine sind viele Feuerwehrautos veraltet und teils noch älter als die ausrangierten Modelle aus Deutschland. Auch die Innenausstattungen sind mangelhaft und oft haben die Schläuche viele Löcher.

Als ich gesehen habe mit welcher Technik oder mit was für Schläuchen die noch arbeiten müssen, da blutet mir das Herz. Das kann doch nicht wahr sein. Da spritzt es aus allen Löchern nur noch so raus, aber die Jungs machen ihren Job trotzdem - das was sein muss. 

Salzer ist selbst Feuerwehrmann und war schon mehrmals mit den Hilfskonvois in der Ukraine. Er berichtet, dass Einsatzkräfte taktisch angegriffen würden. Zuerst würde eine Bombe fallen und wenn dann die Rettungskräfte anrücken, würden diese gezielt bombardiert, so Salzer. Die Fahrzeuge aus Deutschland sollen die zerbombten Fahrzeuge ersetzen und so vor Ort Leben retten.

In der Ukraine steht vor Bombentrümmern und Rauch ein zerstörtes Feuerwehrfahrzeug. Das soll durch eines aus Dettingen an der Erms ersetzt werden.
Luftangriffe erschweren den Einsatzkräften in der Ukraine ihre Arbeit. Oft werden Fahrzeuge beschädigt oder sogar zerstört.

Weite Reise in die Ukraine

Am Mittwochabend machten sich Martin Salzer und Simon Nowotni vom Verein "Ermstal hilft" gemeinsam mit drei Feuerwehrmännern aus Kirchheim/Teck auf den Weg. Auf der Fahrt wechseln sie sich ab. Einer schläft, der andere fährt und selbst ohne Pausen brauchen sie für die Strecke dreißig Stunden. Voraussichtlich kommen sie am Freitag in der Nähe von Odessa an.

Dettingen/Erms

Hilfskonvoi aus dem Ermstal Unterstützung für die Ukraine: ein Lastwagen voller Hilfsgüter

Die Ukraine steht immer mehr unter Beschuss. Die Lage für die Bevölkerung verschlechtert sich stetig. Der Verein ERMSTALHILFT schickt weiterhin Güter ins entfernte Kriegsgebiet.

Fahrt ins Kriegsgebiet nicht ungefährlich

Salzer und Nowotni waren schon über zehnmal mit ihren Hilfskonvois in der Ukraine. Bisher lief immer alles gut, erzählen die beiden. Respekt haben sie dennoch vor jeder Fahrt. Mittlerweile kennen sie sich aus und sind vor Ort gut vernetzt. Im Falle eines Luftangriffs haben beide eine Warn-App auf ihren Handys installiert. Auf einer Karte sind die Gebiete, die angegriffen werden, rot markiert. Falls der Ort gefährdet ist, ertönt ein Alarmsignal, dann müssen sie schnell in einen Bunker.

Martin Salzer mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern vor dem Feuerwehrauto, das er in die Ukraine bringt.
Ehefrau Christine und Töchter Sanja und Pia Salzer steht hinter der Mission von Martin Salzer. Dennoch sehen sie seinen Hilfstransporten in das Kriegsgebiet der Ukraine oft mit Sorge zu.

Zu Ostern wieder zuhause

Nach der langen Reise wollen sie neun Tage vor Ort bleiben und die Hilfsgüter verteilen. Ehefrau Christine Salzer versucht sich in dieser Zeit abzulenken. Obwohl sie voll hinter ihrem Mann und seiner Mission steht, möchte sie sich nicht vorstellen, was dort alles passieren könnte, sagt sie dem SWR. Ihre Kinder sind mächtig stolz auf ihren Vater und sind beruhigt, dass er eine Warn-App hat.

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