Tag der Demos und Kundgebungen in Reutlingen (Foto: SWR, Nadine Ghiba)

Unterschiedliche Gruppierungen unterwegs

Gegen Rechts, AfD-Kundgebung und gegen Corona-Regeln: Viele Demonstrationen in Reutlingen

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Gleich drei Demos gab es am Samstag in Reutlingen: Die AfD rief zur Kundgebung gegen eine Impfpflicht auf. Zeitgleich demonstrierte ein Bündnis gegen Rechts. Am Abend folgte eine Versammlung gegen die Corona-Politik.

Für Samstag waren in Reutlingen mehrere Demonstrationen angekündigt. Schon um die Mittagszeit begann eine Demo gegen Rechts, an der laut Polizei etwa 400 Leute teilnahmen. Um 15 Uhr begann dann der bundesweite AfD-Aktionstag "Gesund ohne Zwang". Rund 200 Menschen waren zu der Parteikundgebung gekommen.

Die Gegendemonstranten wurden von der Polizei mit Absperrungen von der AfD-Kundgebung auf dem Bürgerpark getrennt. Die AfD forderte unter anderem die Abschaffung der Impfpflicht für Pflegekräfte. Man würde den Menschen, die alles gegeben hätten ins Gesicht spucken, sagte Markus Frohmaier von der AfD. Das Schreien und der Lärm der Gegendemo störten ihn sichtlich.

Demonstration gegen Corona-Politik

Gegen 18 Uhr fand die mittlerweile übliche abendliche Demo gegen die Corona-Regeln der Politik statt. Es kamen laut Polizei um die 3.500 Menschen zusammen. Sie zogen über den ZOB weiter zum Hauptbahnhof und in die Innenstadt. Begleitet von lauter Musik, Fahnen und Trillerpfeifen. Einige Besucher der AfD-Kundgebung waren ebenfalls dabei und an ihren roten Papierherzen mit der Aufschrift "Gesund ohne Zwang" zu erkennen. Dass die AfD am gleichen Tag gegen die Impfpflicht demonstrierte, war dem Veranstalter der Corona-Demo, Kevin Brügmann, unangenehm. Er distanzierte sich von der AfD.

Demonstration in Reutlingen mit AfD-Anhängern (Foto: SWR)
Am Samstag demonstrierten viele Pflegekräfte und auch Anhänger der AfD

Polizei spricht von friedlichem Verlauf

Die Polizei zog nach dem ereignisreichen Samstag ein positives Fazit, die Versammlungen seien größtenteils friedlich verlaufen. Die Polizei war unter anderem mit einer Reiterstaffel und Verstärkung aus Göppingen unterwegs. Auch Wasserwerfer standen für den Notfall bereit.

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SWR