Millionen Euro für Künstliche Intelligenz

Autonomes Fahren: Cyber Valley in Tübingen bekommt befahrbare Versuchslabore

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Innerhalb weniger Jahre ist in Tübingen ein gigantischer Technologiepark namens "Cyber Valley" entstanden. Der bekommt nun ein neues Forschungsgebäude mit befahrbaren Laboren.

Seit Montag ist der Grundstein für das neue Forschungsgebäude, den "Innovationscampus Cyber Valley" gelegt. Das Land Baden-Württemberg investiert über 55 Millionen Euro in den Bau. Ende 2024 soll er fertig sein: mit Büros, Hörsälen, Seminarräumen, einem Konferenzbereich und befahrbaren Versuchslaboren. Darin sollen autonomes Fahren erforscht und mit Drohnen und Robotern experimentiert werden.

Millionen-Förderung für Künstliche Intelligenz

Für die Feierlichkeiten in Tübingen waren namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft gekommen, darunter auch der Finanzminister von Baden-Württemberg, Danyal Bayaz (Grüne).

"Spitzenforschung gehört zur DNA unseres Landes. Wir schaffen ein innovatives Gebäude für innovative Technologien im Bereich Künstliche Intelligenz. Wir wollen Quellen künftigen Wohlstands erschließen. Das Cyber Valley ist ein hervorragendes Beispiel dafür."

Bei der Grundsteinlegung des Innovationszentrums Tübingen mauert die Politprominenz. (Foto: SWR, Steffi Uhlig)
Bei der Grundsteinlegung des Innovationszentrums Tübingen mauert auch der Grüne Finanzminister Danyal Bayaz (Foto: Mitte)

Das Land investiert bereits seit der Gründung des Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz mit dem Namen "Cyber Valley" mehrere Millionen Euro, um KI-Spitzenforschung in Tübingen zu fördern. Für die kommenden Jahre hat die Landesregierung 180 Millionen Euro zugesagt.

Cyber Valley in Anlehnung ans Silicon Valley

Cyber Valley klingt wie das "Silicon Valley" in San Francisco in Kalifornien in den USA, wo Google, Facebook, Amazon und Apple sitzen. Vieles, was sich IT-Fachleute dort und anderswo ausgedacht und entwickelt haben, ist heute auf dem Smartphone oder am PC Standard: zum Beispiel, dass beim Online-Shoppen ähnliche Produkte vorgeschlagen werden. Algorithmen sind dafür verantwortlich. Auch für das autonome Fahren braucht es Künstliche Intelligenz. Deren Erforschung und Erprobung soll in Tübingen weiter vorangetrieben werden.

Am Wissenschafts- und Technologiepark "Obere Viehweide" in Tübingen haben die Bauarbeiten für den ersten Cyber Valley Neubau auf dem Campus der Universität Tübingen begonnen. (Foto: Ministerium für Finanzen Baden Württemberg)
So soll das neue Forschungsgebäude im Tübinger Cyber Valley mal aussehen (Modell)

"Künstliche Intelligenz made in Europe"

In Tübingen haben sich die Forscherinnen und Forscher auf die Fahne geschrieben, "KI made in Europe" zu entwickeln. Damit meinen sie Künstliche Intelligenz, die ethisch vertretbar und auch regulierbar ist. Das heißt zum Beispiel, dass bei der in Europa entwickelten KI anders als teilweise in den USA oder in China auf Datensicherheit und Privatsphäre geachtet wird.

"Chinesische KI wird eine sein, die den Menschen unterjocht, amerikanische KI wird eine sein, die den Turbo-Kapitalismus vorantreibt, und möglicherweise gibt es da für Tübinger KI, für europäische KI - eine mit Verantwortung, mit Rücksicht auf den Menschen - einen richtigen Platz."

Künstliche Intelligenz auch in der Medizin

In Tübingen gibt es beispielsweise enge Kooperationen zwischen den KI-Forschern und Ärzten. Es gibt Forschungsgruppen, die untersuchen und erproben, wie KI in der Medizin helfen kann. Wenn Maschinen und Programme mit entsprechenden Daten wie zum Beispiel Fotos von Krankheitsmerkmalen gefüttert werden, können sie Erkrankungen erkennen – oft schneller als ein einzelner Arzt. Einzelne Startups haben sich bereits aus dem Tübinger Cyber Valley heraus gegründet und entwickeln entsprechende medizinische Geräte mit KI.

Tübingen

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Die grün-schwarze Landesregierung will das Tübinger Cyber Valley mit bis zu 180 Millionen Euro fördern. Damit sollen weitere Forschungsgebäude für Künstliche Intelligenz (KI) entstehen.

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