Ein Mann geht hinter einem Labormantel mit dem Logo des biopharmazeutischen Unternehmens Curevac vorbei. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow; Archivbild)

Corona-Impfstoff nach wie vor nicht zugelassen

Curevac in Tübingen kündigt Verträge mit Partnern

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Stefanie Assenheimer
Stefanie Assenheimer (Foto: SWR, SWR - Alexander Kluge)

Das Biotechnologieunternehmen Curevac hat Verträge mit Firmen aufgelöst, die ursprünglich den Tübinger Impfstoff produzieren wollten: eine Folge der enttäuschenden Studienergebnisse.

Die großen Erwartungen an den Curevac-Impfstoff konnte das Tübinger Unternehmen nicht erfüllen. Nun zieht Curevac Konsequenzen. Die Firma hat nach eigenen Angaben von Dienstag jetzt die Verträge mit den Firmen Wacker und Celonic gekündigt. Sie sollten eigentlich den Wirkstoff für den Corona-Impfstoff der ersten Generation herstellen. Die Vereinbarungen seien innerhalb der vertraglich vereinbarten Kündigungsfristen aufgehoben worden, so Curevac in einer Mitteilung.

Zulassung für Impfstoff ungewiss

Die Verträge mit Rentschler Biopharma und Novartis blieben dagegen bestehen, so Curevac. Das Unternehmen führte dies auf eine geringere Nachfrage nach seinem Impfstoff zurück, der in der entscheidenden klinischen Studie nur eine Wirksamkeit von insgesamt 48 Prozent zeigte. Ob der Impfstoff jemals zugelassen wird, ist völlig offen. Er wird noch immer von der Europäischen Arzneimittelbehörde geprüft.

CureVac Schild Logo Gebäude (Foto: dpa Bildfunk, Christoph Schmidt)
Christoph Schmidt

"Die Entwicklung von einer sehr hohen, kurzfristigen Pandemienachfrage hin zu einer langfristigen und breiten Verfügbarkeit von Impfstoffen hat uns dazu veranlasst, unsere unmittelbaren Anforderungen an die Produktionskapazitäten neu zu bewerten, um diese an den tatsächlichen kommerziellen und klinischen Kapazitätsbedarf für CVnCoV anzupassen."

Keine Auswirkungen auf Impftstoff der zweiten Generation

Zu den finanziellen Details der Kündigungen machte Curevac keine Angaben. Laut Unternehmen hat die Anpassung der Produktionskapazität keine Auswirkungen auf den Impfstoff der zweiten Generation, der gemeinsam mit Glaxo Smith Kline entwickelt wurde. Eine klinische Studie dazu soll voraussichtlich im vierten Quartal beginnen.

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