Einblick in die Corona-Intensivstation

Viel Aufmerksamkeit für Tübinger Lehrvideo zur Behandlung von Covid-Kranken

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AUTOR/IN
Malin Wunderlich

Ein Lehrvideo der Uniklinik Tübingen bekommt noch immer viel Resonanz im Netz. Es zeigt, was passiert, wenn ein Patient mit Covid-19 auf die Intensivstation kommt.

Das Video zeigt Jürgen Hämmerle, der an Corona erkrankt ist. Er liegt auf der Intensivstation der Uniklinik Tübingen. Der 30-Jährige ringt nach Luft. Überall piepsen Geräte, Menschen in Schutzkleidung wuseln herum. Sechs Menschen sind teilweise gleichzeitig nötig, um den Patienten zu versorgen, der schwer atmend im Bett liegt, überall Schläuche und Kabel.

Es sind Bilder, die so oder ähnlich in vielen Intensivstationen Alltag sein dürften - nur dass Hämmerle kein echter Patient ist. Er wird nur gespielt von Lasse Wiesinger, einem Assistenzarzt der Uniklinik. Doch die Zuschauerinnen und Zuschauer erhalten in dem Video realistische Einblicke in die Arbeit von Pflegekräften und Intensivmedizinern.

Video war ursprünglich nur für Studierende gedacht

Der Film wurde als Lehrvideo für Medizinstudierende und medizinisches Personal gedreht. Ihnen soll so nähergebracht werden, wie die Intensivbehandlung eines Covid-19 Patienten abläuft, quasi als Lehrveranstaltung. Bei dem Video zu der Covid-Behandlung wurde beschlossen, die Inhalte für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sebastian Streich moderiert das Lehrvideo, das zurzeit viel Aufmerksamkeit erregt. Er ist studentischer Mitarbeiter an der Uni Tübingen.

"Es war schon eine sehr aufwendige Sendung, weil es einfach ein komplexer Fall ist. Es ist keine zwei Minuten Geschichte, sondern es ist ein Patient der über vier Wochen eigentlich auf der Intensivstation liegt und wir haben das in eineinhalb Stunden dann versucht runterzubrechen."

Uniklinik erhielt viel Resonanz auf das Video

Der Beispielpatient im Video ist 30 Jahre alt. Das sei gar nicht so ungewöhnlich. In der Tübinger Klinik seien die meisten Patientinnen und Patienten derzeit zwischen 20 und 45 Jahren alt, sagte die leitende Oberärztin auf der Intensivstation, Dr. Helene Häberle. Sie freut sich über die große Resonanz, die das Video erzeugt.

Obwohl das Video schon vor über einem Jahr gedreht wurde, zeigt es, was auch heute wieder in vielen Krankenhäusern Realität ist. Und es erregt immer noch viel Aufmerksamkeit im Internet. Vielleicht, weil alles so realistisch ist und sich im Vergleich zum letzten Jahr, als die Studierenden gedreht hatten, nicht viel verändert hat auf den Intensivstationen.

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Malin Wunderlich