Ceratizit will seine Werke in Empfingen (Kreis Freudenstadt) und Besigheim (Kreis Ludwigsburg) im kommenden Jahr schließen. Das hat das Unternehmen in einer Pressemitteilung angekündigt. Mit der Schließung soll die Wettbewerbsfähigkeit des luxemburgischen Unternehmens gestärkt werden, heißt es. Davon betroffen sind rund 300 Beschäftigte in Empfingen. Man wolle zeitnah mit der Arbeitnehmerseite über Sozialpläne und einen Interessensausgleich verhandeln, so Ceratizit.
Krise in der Autoindustrie
Als Gründe für die Schließung der Standorte Empfingen und Besigheim nennt das Unternehmen den hohen Kostendruck und die schwache Auftragslage in der Automobilindustrie. Hinzu käme die international schwierige Wettbewerbssituation. Man wolle sein internationales Produktionsnetzwerk neu ausrichten, also die Fertigungskapazitäten an andere europäische Standorte verlagern, so das Unternehmen.
Erste Gespräche mit der Gewerkschaft
Die IG Metall hat bestätigt, dass es am Donnerstag Vormittag erste Gespräche im Unternehmen in Empfingen gab. Georg Feigle von der IG Metall Freudenstadt sagte dem SWR, jetzt gehe es erst einmal darum, die Zahlen zu prüfen. In einem zweiten Schritt sollen dann Konzepte für den Standort entwickelt werden. Ziel sei es, die Produktion und die Arbeitsplätze in Empfingen zu erhalten. Feigle sagte, der Betrieb sei auf einem guten Weg und schreibe schwarze Zahlen. Jetzt plötzlich mit einem Schließungsbeschluss zu kommen, gehe gar nicht. Auch im Werk in Besigheim (Kreis Ludwigsburg) gebe es Gespräche.
Ceratizit entwickelt und produziert am Standort Empfingen hochspezialisierte Verschleißteile und Lösungen unter anderem für die Automobilindustrie.