Hoher Kostendruck und schwache Auftragslage

Werkzeughersteller Ceratizit schließt Werke in Empfingen und Besigheim

Stand
Onlinefassung
Anette Hübsch
Anette Hübsch ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

Hohe Kosten, weniger Aufträge: Der Werkzeughersteller Ceratizit will seine Werke in Empfingen und Besigheim schließen. Was das für die Beschäftigten bedeutet, ist noch unklar.

Ceratizit will seine Werke in Empfingen (Kreis Freudenstadt) und Besigheim (Kreis Ludwigsburg) im kommenden Jahr schließen. Das hat das Unternehmen in einer Pressemitteilung angekündigt. Mit der Schließung soll die Wettbewerbsfähigkeit des luxemburgischen Unternehmens gestärkt werden, heißt es. Davon betroffen sind rund 300 Beschäftigte in Empfingen. Man wolle zeitnah mit der Arbeitnehmerseite über Sozialpläne und einen Interessensausgleich verhandeln, so Ceratizit.

Krise in der Autoindustrie

Als Gründe für die Schließung der Standorte Empfingen und Besigheim nennt das Unternehmen den hohen Kostendruck und die schwache Auftragslage in der Automobilindustrie. Hinzu käme die international schwierige Wettbewerbssituation. Man wolle sein internationales Produktionsnetzwerk neu ausrichten, also die Fertigungskapazitäten an andere europäische Standorte verlagern, so das Unternehmen.

Erste Gespräche mit der Gewerkschaft

Die IG Metall hat bestätigt, dass es am Donnerstag Vormittag erste Gespräche im Unternehmen in Empfingen gab. Georg Feigle von der IG Metall Freudenstadt sagte dem SWR, jetzt gehe es erst einmal darum, die Zahlen zu prüfen. In einem zweiten Schritt sollen dann Konzepte für den Standort entwickelt werden. Ziel sei es, die Produktion und die Arbeitsplätze in Empfingen zu erhalten. Feigle sagte, der Betrieb sei auf einem guten Weg und schreibe schwarze Zahlen. Jetzt plötzlich mit einem Schließungsbeschluss zu kommen, gehe gar nicht. Auch im Werk in Besigheim (Kreis Ludwigsburg) gebe es Gespräche.

Ceratizit entwickelt und produziert am Standort Empfingen hochspezialisierte Verschleißteile und Lösungen unter anderem für die Automobilindustrie.

Baden-Württemberg

Ein Bosch-Azubi erzählt Autoindustrie in der Krise: Was bedeutet das für Azubis in BW?

Bosch, Mercedes, Porsche und Co sind beliebte Ausbildungsbetriebe in Baden-Württemberg - aber sie stecken in der Krise. Was bedeutet das für Azubis und die Betriebe?

EU soll Automobilwirtschaft stärken Weniger Beschäftigte in der BW-Industrie: Rückgang bei Umsatz und Aufträgen

In BW sinkt die Zahl der Beschäftigen in der Industrie. Auch in der Automobilbranche ist die Lage angespannt. Die Landesregierung will, dass die EU Automobilstandorte unterstützt.

Friedrichshafen

Wettbewerbsfähigkeit der Autoindustrie soll gesichert werden Städte sprechen sich für Automobilstandorte aus - auch Friedrichshafen macht mit

15 Bürgermeister haben einen offenen Brief an die EU-Kommission geschrieben, um sich für die Autostädte einzusetzen. Die Initiative ging von Friedrichshafen, Stuttgart, Wolfsburg und Saarbrücken aus.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent. 

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.