Die Brauereien bezeichnen die Situation als Herausforderung bis Katastrophe. Die Kosten seien in sämtlichen Bereichen gestiegen und änderten sich zum Teil täglich. Das hat eine Umfrage des SWR bei Brauereien vom Nordschwarzwald bis ins Neckartal ergeben. Dazu kommen massive Lieferschwierigkeiten.

Preiserhöhungen für Kronkorken, Neuglas und Etiketten
Martin Schimpf ist Geschäftsführer der gleichnamigen Brauerei in Neustetten (Kreis Tübingen). Zugleich ist er Verbandspräsident der Privatbrauereien im Land. Neben den enorm gestiegenen Energiekosten seien beispielsweise Kronkorken im Vergleich zum Vorjahr um 50 bis 60 Prozent teurer geworden, so Schimpf. Auch der Preis von Neuglas sei von einem Tag auf den anderen um bis zu 30 Prozent gestiegen. Auch die Alpirsbacher Brauerei (Kreis Freudenstadt) beklagt, es gebe derzeit viele Unwägbarkeiten hinsichtlich Preisen, Nachschub und Lieferzeiten.
Schon vor dem Ukraine-Krieg höhere Kosten
Die Hochdorfer Brauerei (Kreis Calw) und die Zwiefalter Brauerei (Kreis Reutlingen) haben noch vor dem Ukraine-Krieg in diesem Jahr ihre Bierpreise erhöht: um bis zu einem Euro pro Kasten. Diese Preisanpassung sei jedoch mehr als verpufft.
Schwierige Zeiten wegen der Pandemie
Für die kleinen Brauereien seien die vergangenen Jahre wegen der Pandemie sowieso schon schwierig gewesen, so Verbandspräsident Schimpf. Viele hätten schließen müssen. Sie seien vor allem von der Gastronomie abhängig und während der Lockdowns hätten sie massive Absatz-Einbrüche erlebt, so Schimpf. Und nun auch noch der Ukraine-Krieg mit seinen höheren Energiepreisen und Lieferengpässen.
Kommt auch noch eine höhere Biersteuer?
Was, wenn auch noch die Biersteuer steigt, unkt Schimpf. Sie wurde wegen der Corona-Pandemie herabgesetzt, solle jedoch schon bald wieder steigen. Für die Brauereien ist laut Schimpf so schnell keine Besserung in Sicht. Das heißt für die Biertrinkerinnen und Biertrinker: das kühle Bier im Sommer wird teurer.