Die Binea-Bildungsmesse in Reutlingen (Foto: SWR, Ghiba, Nadine)

Aussteller locken mit Popcorn, Schokolade und sicheren Jobs

Auch Kommunen suchen Nachwuchs auf der Binea in Reutlingen

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Unbesetzte Ausbildungsplätze und Fachkräftemangel machen auch vor den Kommunen nicht halt. Deswegen sucht man für dieses Jahr aktiv nach neuen Auszubildenden und Studierenden.

Auf der Binea-Bildungsmesse in der Reutlinger Statdhalle warben am Freitag und Samstag rund 150 Stände um die Aufmerksamkeit der jungen Menschen. Insgesamt kamen laut Veranstalter etwa 8.000 Besuchende. Das seien weniger als in den Vorjahren, trotzdem war auf dem Gelände ordentlich was los. In dem Getummel legten sich auch die Städte Reutlingen und Tübingen ins Zeug, um für ihre Jobs zu begeistern. Denn genügend Nachwuchs zu finden ist nicht in allen Arbeitsbereichen einfach.

Konkurrenz zur Industrie und zum Handwerk

Viele interessieren sich nach dem Abschluss zunächst für einen Berufseinstieg in einem Unternehmen. Das liege unter anderem daran, dass sie nicht wissen, dass auch Kommunen viele technische und handwerkliche Berufe anbieten, sagt Stefanie Weiß, Ausbildungsleiterin der Stadt Reutlingen. In diesen Bereichen suche die Stadt gerade besonders Nachwuchs. So auch bei der Stadtentwässerung Reutlingen: Berufe wie Abwassertechniker oder Fachkraft für Rohr- und Industieservice seien bei vielen unbekannt. Um das zu ändern parkten vor der Stadthalle mehrere große Fahrzeuge:

Fahrzeug der Stadtentwässerung Reutlingen auf der Binea-Bildungsmesse (Foto: SWR, Ghiba, Nadine)
Die Stadtentwässerung wollte Interessierte mit ihrer Technik direkt am Eingang anlocken

Mit Popcorn, Schoki und Co. für mehr Sichtbarkeit

Auch am Stand in der Reutlinger Stadthalle legte man sich ins Zeug, um aus der Menge herauszustechen. So konnten sich Interessierte nicht nur an Stiften und Informationsbroschüren bedienen:

Popcornmaschine der Stadt Reutlingen auf der Binea (Foto: SWR, Ghiba, Nadine)
Auch Kommunen müssen sich ins Zeug legen, um Nachwuchs zu finden - da wird man auch mal kreativ

Der Stand der Stadt Tübingen lockte unter anderem mit Lesezeichen, die man später einpflanzen kann und Schokoladenriegel mit eigenem Design.

Tübingen sucht Mitarbeitende für den pädagogischen Bereich

Tübingen sucht vor allem Auszubildende für den pädagogischen Bereich. Dazu gehören unter anderem Kindertageseinrichtungen, Schulkindbetreuungen und Jugendhäuser. Viele würden davon ausgehen, dass man als Erzieher oder Erzieherin wenig verdient, dabei sei das Einstiegsgehalt im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen mittlerweile auf einem guten Niveau, so die Leiterin der städtischen Fachabteilung für Kindertagesbetreuung, Bettina Mohr. Und man würde unterschätzen wie vielseitig pädagogische Berufe sind.

Pandemie hatte auch Vorteile

Auch wenn es nicht leicht ist, alle Stellen zu besetzen, hat die Corona-Pandemie Kommunen attraktiver gemacht: Finanzielle Sicherheit habe jetzt für viele einen höheren Stellenwert, so Stefanie Weiß von der Stadt Reutlingen. Junge Menschen würden sich bei ihr erkundigen, was im Falle eines erneuten Lockdowns mit ihrem Ausbildungsplatz und ihrem Gehalt passiere. Die Kommune gelte als sicherer Arbeitgeber.

Stand der Stadt Tübingen auf der Binea-Bildungsmesse (Foto: SWR, Ghiba, Nadine)
Die Mitarbeitenden der Stadt Tübingen sind zuversichtlich, genügend junge Menschen für den pädagogischen Bereich begeistern zu können

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