Bewerbungsfrist für Nominierung zur OB-Wahl abgelaufen

Baumgärtner bleibt einzige Bewerberin für Urwahl der Grünen in Tübingen

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Bei der Urwahl der Grünen in Tübingen tritt nur Ulrike Baumgärtner an. Sie ist damit die einzige offizielle Kandidatin für das Verfahren zur Oberbürgermeisterwahl im Herbst.

Am Dienstagvormittag gab der Grünen-Stadtverband das Ergebnis bekannt. Die Ortsvorsteherin von Tübingen-Weilheim, Ulrike Baumgärtner, ist die offizielle OB-Kandidatin für die grüne Urwahl. Die Bewerbungsfrist war um Mitternacht abgelaufen. Das Ergebnis ist keine Überraschung. Marc Mausch, Sprecher des Grünen- Stadtverbands, hatte dem SWR gesagt, man rechne nicht mit weiteren Bewerbungen. Man habe sich darauf eingestellt, mit Baumgärtner in den Wahlkampf zu ziehen.

Ulrike Baumgärtner (Foto: SWR)
Ulrike Baumgärtner wird wohl die Kandidatin, mit der die Tübinger Grünen in den OB-Wahlkampf gehen werden.

Für die Partei allerdings, betonte der Sprecher, wären weitere Bewerbungen und ein klares Votum für eine Kandidatin oder einen Kandidaten besser gewesen. Die Tübinger Grünen hatten sich im Oktober 2021 für die Urwahl entschieden, unter anderem um eine weitere Spaltung zwischen Palmer-Befürwortern und -Gegnern zu verhindern.

Freifeld lässt andere Namen zu

Auf das Prozedere der Urwahl hat sich die Mitgliederversammlung vergangene Woche geeinigt. Demnach können die Mitglieder der Tübinger Grünen bei der Urwahl am 3. April auf einem Freifeld auch andere Namen eintragen. Um zu vermeiden, dass eine Person, die gar nicht gewählt werden wolle, viele Stimmen erhält, müsse diese Person vor Beginn der Urwahl sagen, ob sie mit den Grünen antreten wolle oder nicht. Sonst seien die Stimmen ungültig, so Mausch. Damit wolle man verhindern, bei der Urwahl ohne Ergebnis dazustehen.

Palmer könnte bei Urwahl meiste Stimmen bekommen

So könnte dann auch der amtierende Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) im Freifeld genannt werden. Palmer allerdings will zwar ein drittes Mal für die OB-Wahl kandidieren, sich aber nicht der Urwahl stellen. Stattdessen möchte er als unabhängiger Kandidat antreten, weil gegen ihn ein Verfahren zum Parteiausschluss läuft.

Boris Palmer (Foto: SWR, Tim Bräutigam)
Boris Palmer will wieder zur OB-Wahl antreten - vermutlich ohne Unterstützung seiner Partei.

Palmer reagierte vergangene Woche mit Verwunderung auf das Prozedere der Urwahl und sprach gegenüber dem SWR von einem Novum. Er müsse das erstmal in all seinen Konsequenzen durchdenken. Am Montag teilte er auf Anfrage mit: "Für die geforderte Erklärung zum freien Namensfeld ist noch vier Wochen Zeit. Daher habe ich mich darum nicht gekümmert in den letzten Tagen. Die Welt dreht sich um andere Fragen."

Die Urwahl der Tübinger Grünen findet am 3. April 2022 in Präsenz und digital zwischen 10.00 Uhr und 18.00 Uhr statt. Die Oberbürgermeister-Wahl ist am 23. Oktober 2022.

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SWR