Tropfsteinhöhle mit Stalaktiten (Foto: SWR)

Vater und Sohn setzen Höhlenbären-Skelett wieder zusammen

Bärenhöhle auf der Schwäbischen Alb hat ihren Bären zurück

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AUTOR/IN
Franziska Ehrenfeld

Der Bär ist wieder in seiner Höhle in Sonnenbühl. Auf dem Skelett waren Moos und Algen gewuchert, darum musste es gereinigt werden. Schon bald kann der Bär wieder besichtigt werden.

Die Bärenhöhle in Sonnenbühl (Kreis Reutlingen) hat ihre Attraktion zurück: Das Höhlenbären-Skelett wurde aus Knochen von etwa 20 Tieren zusammengesetzt. Die dürften mindestens 15.000 Jahre alt sein.

Licht und Nässe regen Pflanzenwachstum an

Weil die jahrzehntelange, künstliche Beleuchtung in der feuchten Tropfsteinhöhle das Wachstum von Pflanzen wie Moos und Algen anregt, war der Bär von einem grünen "Pelz" überzogen. Die Pflanzen saßen aber nicht nur auf dem Knochen, sondern wucherten auch in die Poren hinein.

Bärenhöhle mit Stalaktiten und Stalagmiten wird lila angeleuchtet (Foto: SWR)
Weil die Bärenhöhle ständig angestrahlt wird, konnten auf den Knochen Pflanzen wachsen.

Ein Knochenjob für Vater und Sohn

Der Paläontologe Thomas Lechner hat im Winter gemeinsam mit seinem Vater Wolfgang die Knochen in aufwändiger Handarbeit gesäubert. Dazu musste er das zusammengebaute Skelett zunächst auseinanderbauen, trocknen lassen und jeden Knochen einzeln restaurieren.

Thomas und Wolfgang Lechner setzen Höhlenbär-Skelett in Bärenhöhle wird wieder zusammen (Foto: SWR)
Thomas Lechner und sein Vater haben schon viele Skelette gemeinsam restauriert.

Manche der Knochen waren gebrochen und mussten repariert werden - mit Metallstiften und Kleber. Beim Putzen kamen dann laut Lechner unter anderem auch Zahnbürsten in verschiedenen Härten zum Einsatz.

Skelett besteht größtenteils aus Original-Knochen

Obwohl nicht alle Knochen ganz sind und in den vergangenen Jahrzehnten einige verloren gegangen sind, geht Lechner davon aus, dass mindestens 90 Prozent des Skeletts aus Original-Knochen bestehen.

Höhlenbär-Skelett in Bärenhöhle - Nahaufnahme der Wirbelsäule (Foto: SWR)
Manche Knochen mussten künstlich ersetzt werden. Zum Beispiel der vierte Wirbel von links auf diesem Bild. Der Unterschied ist kaum zu sehen.

Den Rest hat Lechner mit Ersatzstücken ergänzt und das Bären-Skelett nun wieder zusammengebaut - und zwar richtig. Beim Auseinanderbauen hatte Lechner nämlich bemerkt, dass die Kniescheiben des Bären verkehrt herum eingesetzt waren. Dabei sei die Bären-Anatomie nicht sehr komplex: Säugetiere unterscheiden sich da nur sehr wenig, sagt Lechner.

Ab dem 5. März öffnet die Bärenhöhle wieder - mit einem frisch gewaschenen Bären-Skelett.

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Franziska Ehrenfeld