Die laute Holcim-Seilbahn in Dotternhausen im Zollernalbkreis (Foto: SWR)

Seilbahn noch immer zu laut

Holcim-Seilbahn: Regierungspräsidentin besucht gefrustete Anwohner

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Tim Richter
Tim Richter ist Reporter für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen. (Foto: SWR, Jochen Krumpe)

Wieder Ärger mit der neuen Seilbahn: Die Regierungspräsidentin war am Mittwoch in Dotternhausen im Zollernalbkreis, um den gefrusteten Anwohnern Gehör zu schenken.

Die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer hat am Mittwoch den Anwohnerinnen und Anwohnern des Zementwerkes in Dotternhausen (Zollernalbkreis) einen Besuch abgestattet. Nach Angaben des Regierungspräsidiums klagen dort die Leute schon seit einiger Zeit über den starken Lärm der Plettenbergseilbahn. Teil des Präsidiums in Freiburg ist auch die Landesbergdirektion. Als Regierungspräsidentin hat Schäfer nun den Austausch mit den gefrusteten Dotternhausenern gesucht und über den Stand neuer Lärmmessungen informiert.

Immer wieder Ärger mit der neuen Seilbahn

Beschwerden über den Lärm der neuen Seilbahn in Dotternhausen - das ist nichts Neues. Seit der Installation vor knapp drei Jahren ist die Seilbahn der Firma Holcim bei den Anwohnerinnen und Anwohnern unbeliebt. Und das nicht zu Unrecht: Messungen konnten schon früh einen Lärmpegel über dem Richtwert feststellen. Mit immer wieder neuen Maßnahmen versuchte man den Lärm zu mindern. Nach Lärmmessungen von TÜV SÜD im November letzten Jahres schien der Durchbruch dann geschafft. Auf weitere Beschwerden von Anwohnern hin, veranlasste Schäfer allerdings erneut einen Test. Das Ergebnis: noch immer zu viel Lärm, nur jetzt auf tiefen Frequenzen.

Die neue Seilbahn liegt nah an den Häusern und brummt stark (Foto: SWR)

Wichtiger Austausch mit den Anwohnerinnen und Anwohnern

Aus diesem Grund hat sich Bärbel Schäfer nun nach Dotternhausen begeben - um sich selbst ein Bild zu machen und dem Frust der Anwohnerinnen und Anwohner Gehör zu schenken. Dazu hat die Freiburger Regierungspräsidentin zunächst eine direkte Anwohnerin der Seilbahn zu Hause besucht. "Ich könnte da auch nicht wohnen", sagte Bärbel Schäfer bei einem anschließenden Pressetermin.

"Es war wirklich ein aufrichtiges Bemühen nach einer guten Lösung."

Außerdem veranlasste Schäfer einen Austausch im Dotternhausener Rathaus mit knapp 60 Haushalten, die vom Lärm der Seilbahn betroffen sind. Die Stimmung: Zwischen Enttäuschung und konstruktiver Debatte.

Eine Lösung muss her

Nach fast drei Jahren muss nun bis Oktober ein Weg gefunden werden, um den Lärm endgültig in Grenzen zu halten. Zuvor hatte das Regierungspräsidium immer wieder nur zeitlich begrenzte Betriebserlaubnis für die Seilbahn ausgesprochen. Dafür sind weitere Tests angedacht, die die Problemstellen besser verorten können. Sollte bis Oktober allerdings keine Lösung gefunden sein, muss das Zementwerk in Dotternhausen gegebenfalls schließen.

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