Berliner, Krapfen, Kreppel oder Pfannkuchen: Immer wieder streitet sich Deutschland über die Bezeichnung der fluffigen, süßen, runden Dinger, die mit Marmelade gefüllt sind. Die Bäckerei Saur in Horb hat sich etwas Neues ausgedacht: Sie verkauft jetzt "Gsälzküchle".

Für Nichtschwaben: Wieso "Gsälzküchle"?
Wer kein richtiger Schwabe ist, könnte mit dem Wort Schwierigkeiten haben. Ein Stammkunde der Horber Bäckerei erklärt es so: "Gsälzküchle? Das sind eben Küchle gefüllt mit Gsälz". Aber was ist das?
Matthias Saur, der Inhaber der Bäckerei, bringt Licht ins Dunkle. Gsälz ist schwäbisch für Marmelade. Und vor ein paar Jahren hat die Bäckerei beschlossen, das Gsälz, für die damals noch Berliner heißenden Stückle selbst abzukochen. Dieser Schritt sollte dann durch einen kreativen, neuen Namen gewürdigt werden, und so waren die "Gsälzküchle" geboren.
Dass mr des jetzt "Gsälzküchle" nennt, isch mir neu
Beim Umhören in Horb wird schnell klar: Für die meisten ist es immer noch der Berliner. Aber ein paar wenige kennen das neue Wort doch. Eine Frau erzählt, dass sie in eine urschwäbische Familie eingeheiratet hat, und da sagt man tatsächlich konsequent "Gsälzküchle".
Und jetzt mal ehrlich: Bestellen die Kunden wirklich Gsälzküchle statt Berliner?
Bei dieser Frage schmunzelt Inhaber Matthias Saur. Trotz der kreativen Bezeichnung bestellen die meisten Kunden noch immer "Berliner". Aber vielleicht ist das auch nicht so wichtig. Denn egal ob Krapfen, Kreppel, Berliner oder Gsälzküchle - Haubdsach' s' schmeggd!