Die Stadt Tübingen beteiligt sich zum 8. Mal an der Kampagne "Stadtradeln", in diesem Jahr erstmals gemeinsam mit dem Landkreis, der Stadt Rottenburg und anderen Gemeinden.

"Stadtradeln" ist ein internationaler Wettbewerb, bei dem Kreise und Kommunen ihre Bürgerinnen und Bürger dazu bewegen wollen, drei Wochen lang möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen, vor allem um CO2 einzusparen.

In diesem Jahr, so Tübingens OB Palmer, ginge es nicht nur um die Umwelt. Fahrradfahren sei auch gut für den Frieden. Weniger verbrauchtes Benzin bedeute weniger Öl, mit dem Putin seinen Krieg in der Ukraine finanzieren könne. Und auch viele andere Erdöl exportierende Länder, legten ja wenig Wert auf Menschenrechte.
Erinnerung an autofreie Sonntage
Palmer sagte, er fühle sich an die autofreien Sonntagen in den 1970er-Jahren erinnert. Auch damals sei es ja um die Frage gegangen, wie wir mit fossilen Energien umgehen. Er glaube, dies sei seitdem die erste Sperrung einer Bundesstraße und somit ein historischer Moment.

Palmer, Tappeser, der Tübinger Landrat Joachim Walter und der Rottenburger Bürgermeister Thomas Weigel durchtrennten dann das Band und machten so die Bundesstraße für fünf Stunden zur Fahrradstraße.
Internationale Kampagne "Stadtradeln"
Hauptzweck der Aktion, hieß es bei der Stadt, sei aber weniger das Politische, als den Menschen Lust aufs Radfahren und damit auf die Aktion Stadtradeln zu machen. Sieben Kilometer Bundesstraße wurden gesperrt, das heißt, wer einmal Hin und Zurück fuhr, konnte schon 14 Kilometer auf das Stadtradel-Konto einzahlen. Vorausgesetzt natürlich, dass man sich anmeldet und die Kilometer einträgt.
Aus Bad Brückenau war ein mobiles Fahrradmuseum mit historischen Zweirädern auf die erst kürzlich eingeweihte B28 bei Weilheim kommen. Viele historische Zweiräder durfte man auch probefahren.

Eine weitere Attraktion: Smoothies, die man sich selbst durch Muskelkraft strampelnd mixen konnte. Die Energie aus den Pedalen einer Art Hometrainer geht direkt an den Mixer auf dem Gepäckträger. Andreas Lapp-Zens aus Tübingen-Pfrondorf stellte nach dem Strampeln fest, so hart habe er noch nie für einen Smoothie gearbeitet. Aber so gut habe ihm auch noch nie ein Smoothie geschmeckt:
Auch ein kostenloser Rad-Check, Geschicklichkeits-Parcours für Kinder und Erwachsene und diverse Stände boten Information und Unterhaltung. Insgesamt, schätzt die Stadt, waren rund 1.500 Radler und Radlerinnen dabei.