Ein 62-Jähriger aus Sigmaringen ist unter anderem wegen versuchter schwerer Brandstiftung angeklagt. Am Landgericht Hechingen hat der Prozess begonnen.
Nach Trennung: Benzin im Haus verteilt
Seine Frau hatte sich laut Anklage von ihm getrennt. Daraufhin hat der Mann im gemeinsamen Haus Benzin verteilt, um das Gebäude anzuzünden. Zuvor soll der 62-Jährige seiner Frau bereits trotz eines Kontaktverbots an ihrem Arbeitsplatz aufgelauert haben. Weil seine Frau, die an diesem Tag laut Staatsanwaltschaft krank gemeldet war, nicht dort war, soll der Mann seinen Sohn angerufen haben und mit Selbsttötung gedroht haben.
Balkon angezündet - Feuerwehr konnte schnell löschen
Der Sohn rief die Polizei. Die soll der Mann an der Haustür mit einem Messer bedroht haben. Im Haus, so heißt es in der Anklageschrift weiter, soll der 62-Jährige dann das Benzin verteilt haben. Den Balkon des Hauses zündete der Angeklagte demnach auch tatsächlich an. Die Feuerwehr konnte den Brand aber schnell löschen.
Vor Gericht: Angeklagter ruft "Alles Lüge"
Am ersten Verhandlungstag unterstellte der Angeklagte dem Gericht indirekt, dass es voreingenommen sei. "Meine Meinung interessiert hier keinen", sagte der Mann auf Russisch. Er unterbrach die Staatsanwältin mehrmals, als diese versuchte die Anklage zu verlesen. "Alles Lüge" rief er. Die Frage des Richters nach seinem Wohnort vor der Untersuchungshaft kommentierte der 62-Jährige laut einer Dolmetscherin mit: "Irgendwo zwischen Himmel und Erde".
Der Prozess am Landgericht Hechingen geht weiter. Unter anderem soll ein Sachverständiger aussagen.