Land fördert vielversprechende Technologie

8 Millionen Euro für Batterieforschung in Tübingen

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Anne Schmidt
Anne Schmidt ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.
Edi Graf
Edi Graf ist Reporter für Hörfunk und Online und Spezialist für Mundart beim SWR im Studio Tübingen.

Baden-Württemberg fördert den Batteriehersteller CustomCells am Standort Tübingen mit acht Millionen Euro. Dort sollen leistungsstarke Batterien entwickelt werden.

Das Unternehmen mit Sitz im schleswig-holsteinischen Itzehoe hat sich auf die Entwicklung und Produktion von Lithium-Ionen-Batterien spezialisiert. In Tübingen will CustomCells eine Pilotanlage bauen, in der eine neue Generation von Rundzellen-Batterien entwickelt werden soll.

Vorteile großformatiger Rundzellen-Batterien

Eine Rundzell-Batterie hat eine zylindrische, kompakte Bauform mit einem Großformat von 46 Millimetern Durchmesser und 95 Millimetern Länge. Aber auch eine Länge von bis zu 120 Millimeter ist möglich. Die Lithium-Ionen-Batterie überzeugt nach Aussage der Hersteller durch hohe Energiedichte und Sicherheitsniveau, mechanische Belastbarkeit und eine geringe Eigenerwärmung.

Beschäftigte im Werk von CustomCells in Tübingen, in dem Batterien hergestellt und weiterentwickelt werden.
Blick ins Werksinnere von CustomCells in Tübingen: Hier sollen künftig noch mehr Batterien erforscht und produziert werden.

Die zylindrischen Batterien sind laut Unternehmen besonders für anspruchsvolle Anwendungen in der Automobilbranche, Luftfahrt und Schwerindustrie geeignet und müssen extremen Anforderungen an Leistung, Sicherheit, Haltbarkeit und Energieeffizienz gerecht werden. Konkret werden sie unter anderem in den Bereichen Landwirtschaft, Motorsport, Militär, Schwerlast, Bergbau und Schifffahrt verwendet.

Die Batterien müssen in kurzer Zeit große Energiemengen liefern, dazu starken Vibrationen, Schocks und Temperaturschwankungen standhalten und auch unter extremen Bedingungen zuverlässig und sicher funktionieren.

Enge Zusammenarbeit mit Partnern in der Wissenschaft

Partner von CustomCells aus dem Wissenschaftsbereich sind nach Angaben des Unternehmens das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (Fraunhofer IPA) sowie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sagte zur Unterstützung des Forschungsprojekts, dass Batteriespeicher eine zentrale Rolle beim Strukturwandel der Automobilindustrie spiele.

Pilotanlage für Batterien der Zukunft in Tübingen

Ziel ist laut Wirtschaftsministerium, Baden-Württemberg als Standort für Forschung und Herstellung solcher Batterien zu stärken. Die Förderung ist Teil der Innovations- und Zukunftsagenda der Landesregierung Baden-Württemberg, die verstärkt in zukunftsorientierte Technologien wie Künstliche Intelligenz, Wasserstoff oder Greentech investieren will. Der Standort Baden-Württemberg biete nach wie vor sehr gute Rahmenbedingungen für innovative Ansiedlungen, so Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut.

Für das Unternehmen CustomCells bedeutet die millionenschwere Förderung des Forschungsprojekts, die Industrialisierung innovativer Zelltechnologien gezielt vorantreiben zu können. Man wolle in enger Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Partnern das Design, die Produktionsprozesse und die Digitalisierung der Rundzellen-Batterien optimieren, schreibt das Unternehmen auf SWR-Nachfrage.

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