Der Auftakt der Tarifverhandlungen für rund 26.000 Beschäftigte an Unikliniken in Baden-Württemberg ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Gewerkschaft ver.di hat am Dienstag ein Angebot der Arbeitgeberseite zurückgewiesen. "Mickrige sechs Prozent mehr für drei Jahre anzubieten, bei einer Inflation in diesem Zeitraum von über zwanzig Prozent, ist eine Zumutung", teilte Verhandlungsführerin Irene Gölz am Abend mit.
Die Gewerkschaft ver.di forderte 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 375 Euro mehr im Monat für die Pflege- oder Verwaltungskräfte der Unikliniken in Heidelberg, Tübingen, Freiburg und Ulm. Auszubildende sollen 200 Euro mehr bekommen.
Unter den Tarifvertrag fallen beispielsweise Pflegekräfte, Therapeuten, medizinisch-technische Assistenzen oder auch Verwaltungsangestellte. Ausgenommen davon sind Ärzte und wissenschaftliche Mitarbeiter.
Arbeitgeber bieten auch Einmalzahlung an
Das Angebot der Arbeitgeberseite sah neben einer Steigerung der Gehälter um sechs Prozent in zwei Stufen ab Januar 2024 auch eine steuerfreie Einmalzahlung von 2.100 Euro vor. Ihnen sei es wichtig gewesen, den Beschäftigten gerade vor der anstehenden Heizperiode und wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten zügig eine steuerfreie Einmalzahlung anzubieten, erklärte Gabriele Sonntag, Vorstandsmitglied des Arbeitgeberverbands der baden-württembergischen Uniklinika (AGU), zu dem Angebot.
Anfang des Jahres hatten sich ver.di und die Unikliniken auf eine Einmalzahlung verständigt und die Tarifverhandlungen auf den Herbst verschoben. Es sollen nun Warnstreiks noch vor der nächsten Verhandlungsrunde am 2. November folgen.