Ruinen, Mühlen, Klöster oder einfach nur das unter Denkmalschutz stehende Nachbarhaus: In Baden-Württemberg haben am Sonntag, den 11. September rund 500 Denkmäler eingeladen, für ein paar Stunden hinter ihre sonst oft verschlossenen Türen zu schauen.
Seit 1993 wird dieser Tag von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) bundesweit koordiniert. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto "KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz". Dabei soll es vor allem um die Spuren gehen, die Menschen über die Jahrhunderte hinweg hinterlassen haben.
Eröffnung bereits am Samstag in Esslingen
Der Denkmaltag wurde bereits am Samstagnachmittag (17 Uhr) in Esslingen eröffnet. Alle geöffneten Denkmäler in der Stadt konnten in der "Nacht des offenen Denkmals" bis Mitternacht bei freiem Eintritt besichtigt und erlebt werden.
Highlights unter anderem in Freiburg, Reutlingen und Münsingen
Zu den Höhepunkten des Tages zählte die Freiburger Gaskugel, ein 2019 stillgelegter und normalerweise nicht zugänglicher Kugelgasbehälter. In Reutlingen werden Führungen durch die Arbeitersiedlung Gmindersdorf und über die Achalm angeboten, auch steht der Schickhardtstollen bei Seeburg nahe Bad Urach (Landkreis Reutlingen) ebenso offen wie Zellen eines früheren Gefängnisses in Münsingen (Landkreis Reutlingen). Dort haben Gefangene ihre Initialen in die Wände gekratzt. Ebenfalls geöffnet: die Fürstengruft unter der Stifts- und Pfarrkirche St. Jakobus in Hechingen (Zollernalbkreis).

Jedes zehnte bundesweit angemeldete Denkmal steht in BW
5.000 Denkmäler wurden in Deutschland für den Tag des offenen Denkmals angemeldet. Jedes zehnte ist in Baden-Württemberg. Denkmalpflegerinnen und -pfleger nutzen das Forum auch, um über Probleme und Erfolge ihrer Arbeit zu berichten und zu werben. Das Motto "KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz" soll laut DSD-Vertreter Steffen Skudelny "auf eine Entdeckungsreise einladen", gemeinsam mit Fachleuten den Blick für Details an Baudenkmälern zu schärfen und ihre Bedeutung zu entschlüsseln.