SWEG-Zug im Bahnhof Stuttgart (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Christoph Schmidt)

Münstertalbahn betroffen

Bahnstreik geht weiter und trifft auch Südbaden

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Wegen des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL gibt es auch in Südbaden wieder Verspätungen und Zugausfälle. Der Arbeitskampf hat am Mittwochmorgen gegen 3 Uhr begonnen.

Auch in Südbaden müssen sich Bahnreisende seit Mittwochmorgen wieder auf Verspätungen und Zugausfälle auf bestimmten Strecken einstellen: Denn die Lokführergewerkschaft GDL hat erneut zum Streik bei der Südwestdeutschen Landesverkehrs GmbH (SWEG) aufgerufen.

Busnotverkehr auf Münstertalbahn - es kann alle SWEG-Strecken treffen

Insgesamt sei in den Netzen des Verkehrsunternehmens mit Störungen zu rechnen, hieß es von der SWEG. Die Münstertalbahn wird demnach im Busnotverkehr bedient. Die SWEG betreibt zum Beispiel auch die Ortenau-S-Bahn, die Kaiserstuhlbahn und die Elztalbahn, außerdem einige Buslinien.

Der Streik werde mindestens fünf Tage dauern, so Lutz Dächert, Bezirksvorsitzender der GDL Südwest. Grundsätzlich könnten alle Strecken der SWEG betroffen sein, da alle GDL-Mitarbeitenden und alle nicht Organisierten zum Streik aufgerufen wurden. Aber eine Prognose, wer sich beteiligt und wer nicht, sei nicht möglich. Dächert geht an Wochentagen von  150 Streikenden aus, am Wochenende von 100. Die GDL bekomme jeden Tag neue Mitglieder. Wie viele, könne er derzeit aber nicht sagen.

SWEG dementiert: Keine Drohungen an Streikbeteiligte

Derweil hat die SWEG eine Pressemitteilung der GDL dementiert. Unter dem Titel "Der Arbeitskampf wird härter" schrieb die Gewerkschaft, dass der Arbeitgeber den sich an den Arbeitskampfmaßnahmen beteiligenden Arbeitnehmern mittlerweile "massiv mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen" gedroht habe. Christoph Meichsner, Pressesprecher der SWEG, hält dagegen, diese Behauptung entspreche nicht der Wahrheit: "Kein SWEG-Mitarbeiter erhält eine Kündigung, wenn er oder sie streikt".

SWEG-Pressesprecher Christoph Meichsner dementiert GDL-Darstellung:

Streiks treffen vor allem Stuttgarter Netz der Konzerntochter SBS

Schon in den vergangenen Wochen hatte die GDL mehrfach zu Warnstreiks und nach erfolgter Urabstimmung zu Streiks bei der SWEG aufgerufen. Die GDL will künftig eigenen Angaben zufolge nicht nur für die Konzerntochter SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS, ehemals Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH), sondern für den gesamten SWEG-Konzern einen Tarifvertrag aushandeln. Eine tarifliche Ungleichbehandlung der Beschäftigten in den Unternehmen SWEG und SBS will die GDL laut ihrem Bundesvorsitzenden Claus Weselsky nicht dulden.

Die SWEG will die ehemalige Abellio Rail Baden-Württemberg - heute SBS - jedoch nicht dauerhaft übernehmen. Die Abellio-Tochter war Ende 2021 in finanzielle Schieflage geraten. Die landeseigene SWEG hatte das Unternehmen daraufhin für zunächst zwei Jahre übernommen.

Fahrgäste sollen sich auf dem Laufenden halten

Christoph Meichsner, Pressesprecher der Südwestdeutschen Landesverkehrs GmbH empfiehlt Bahnreisenden:

Die SWEG kündigte schon im Vorfeld an, infolge der Arbeitskampfmaßnahmen sei im Streikzeitraum mit betrieblichen Störungen in ihren Netzen zu rechnen - auf allen Strecken, wo SBS und SWEG fahren. Fahrgäste wurden gebeten, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen zu informieren.

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SWR