Vier Tage nach dem Tod der Mutter

Zoo Basel schläfert Orang-Utan-Baby ein

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Matthias Zeller

Erst stirbt seine Mutter, dann wird im Basler Zoo ein Orang-Utan-Baby eingeschläfert. Die Verantwortlichen haben dafür einen Grund - trotzdem wird Kritik laut.

Nach dem Tod des Muttertiers hat der Basler Zoo ein Orang-Utan-Baby eingeschläfert. Nach Angaben des Zoos war die Mutter am Dienstag vier Tage nach Geburt des Jungtiers gestorben. Ohne sie sahen die Zooverantwortlichen kaum Überlebenschancen für den kleinen Menschenaffen.

Zoodirektor Olivier Pagan erklärt in SWR4 Baden-Württemberg, was hinter der Entscheidung steckt, das Orang-Utan-Baby einzuschläfern:

Tierpfleger hatten das 22 Jahre alte Weibchen namens Revital leblos im Gehege gefunden. In einem Tweet schrieb der Zoo über die Orang-Utan-Mutter: "Sie war in den Tagen nach der Geburt sehr müde und holte nur spärlich Futter und Wasser. Sie hatte einen müden, aber nicht kranken Eindruck gemacht." Revital soll nun untersucht werden, um die Todesursache festzustellen.

Zoo: Weibchen war fürsorgliche Mutter

Der Zoo Basel beschrieb das Weibchen als "ein eher sensibles, dickköpfiges Weibchen und eine fürsorgliche, gute Mutter". Im Internet wurde die Entscheidung zum Teil kritisch kommentiert.

Olivier Pagan, seit 30 Jahren Basler Zoodirektor und gelernter Tiermediziner, verteidigte die Entscheidung. Im Gespräch mit dem SWR räumte er ein, dass der Basler Zoo durchaus über Erfahrung mit der Handaufzucht von Menschenaffen durch Zoopersonal verfüge. Allerdings sei es schwierig, die Affen dann wieder in die Tierwelt zu integrieren: Die Tiere würden ein Leben lang darunter leiden.

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Matthias Zeller