Die Jokili sind die Hauptfigur der Endinger Fasnet (Robert Wolf  SWR) (Foto: SWR, Robert Wolf)

Umquartierung, Fastnacht, Ukraine-Hilfe

Wochenrückblick: Darüber spricht die Region Freiburg

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Wera Engelhardt
Wera Engelhardt (Foto: SWR)

Die Umquartierung in Lörrach als Lehrstück misslungener Kommunikation und warum für die Breisgauer Narren die Fastnacht ein ungewohnter Kraftakt war - das ist der Wochenrückblick für Südbaden.

Hi, ich bin Wera Engelhardt, Reporterin im SWR-Studio Freiburg, und heute geht es an dieser Stelle wieder um die wichtigsten Themen der Woche.

Umquartierung in Lörrach - oder: Wie Kommunikation nicht funktioniert

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Rund 40 Mieterinnen und Mieter sollen in Lörrach aus einem Wohnkomplex ausziehen, um Platz für Geflüchtete zu schaffen. Diese Nachricht sorgte in dieser Woche für reichlich Gesprächsstoff, auch bei uns in der Redaktion. Bundesweit berichteten Medien über das Thema. Vorwürfe wurden laut, dass Menschen zugunsten von Geflüchteten aus ihren Wohnungen verdrängt würden. Was oft unterging: Nach der Verwendung als Flüchtlingsheim sollen die Häuser aus den 1950er Jahren laut Kommune sowieso abgerissen werden. Es sei von Anfang an geplant gewesen, sie wegen ihres Zustandes in den kommenden Jahren abzureißen. Die jetzigen Mieterinnen und Mieter sollen neue, modernere Wohnungen bekommen.

Trotz öffentlicher Kritik hält #Lörrach an der geplanten Umwandlung von alten Mietwohnungen in ein #Flüchtlingsheim fest. Von der städtischen Wohnbaugesellschaft sollen Mieter:innen modernere und bezahlbare Wohnungen unterbreitet werden. https://t.co/TzzUh8qNhA

Das klingt gleich viel weniger skandalös. Womöglich ist dieser Fall also auch ein Lehrstück in Sachen Kommunikation. Hätte die Stadt von Anfang an anders kommuniziert - auch mit den Betroffenen - wäre das vielleicht nicht so aus dem Ruder gelaufen. Jetzt bleibt zu hoffen, dass die Stadt ihre Versprechen gegenüber den Mieterinnen und Mietern einhält und die Geflüchteten in Ruhe in ihren neuen Wohnungen ankommen können. Wie seht ihr es?

Habt ihr Verständnis für die Pläne der Stadt Lörrach?

Im Voting vergangene Woche haben wir gefragt, ob der Wolf in Zukunft strenger geschützt werden sollte. Die Mehrheit (38,7 %) stimmte für: "Ja, für den Naturschutz sind freilebende Wölfe ein großer Erfolg."

Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzerinnen und Nutzer und ist nicht repräsentativ.

Fastnacht in Südbaden - für die Narren ein Kraftakt

"Narrensprung" in Rottweil (Foto: SWR, Hardy Faist)
Die Narren "jucken" beim Narrensprung in Rottweil traditionell durchs Schwarze Tor.

Der Rottweiler Narrensprung, die Da-Bach-na-Fahrt in Schramberg und der Umzug in Freiburg: Nach Jahren der Entbehrungen wegen der Corona-Pandemie hatten Närrinnen und Narren endlich wieder die Chance auf eine glückselige Fastnacht - und die haben sie genutzt. Die Narri-Narro-Rufe hallten diese Woche durch zahlreiche Orte in Südbaden. Dazu war es noch sonnig und mild in der Region - besser ging es kaum. Und laut Polizei und Rettungsdiensten blieb es überwiegend friedlich.

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Wie blicken die Närrinnen und Narren zurück? Matthias Moser, Oberzunftmeister der Breisgauer Narrenzunft, sagte mir, dass es nach der langen Pause eine ziemliche Kraftanstrengung gewesen sei, Umzüge und Feste wieder zum Laufen zu bringen. "Wenn Sie etwas zwei Jahre lang nicht machen, müssen Sie sich erstmal wieder reinfinden." Die Arbeit hat sich aus seiner Sicht aber gelohnt. Die Närrinnen und Narren hätten wieder richtig Lust gehabt, und das Publikum habe sich mit großem Zulauf bedankt. Insgesamt habe die Narrenzunft in den zwei Wochen 250.000 Menschen bewegt - Zuschauer und Narren inklusive.

Über die Fastnacht berichtete unter anderem SWR Aktuell Baden-Württemberg am 21. Februar 2023.

Millionenspenden für die Ukraine - und die Hilfe geht weiter

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Freude und Feier auf der einen Seite, Trauer und Leid auf der anderen. Unglaublich, dass es schon ein Jahr her ist, als Russland seinen Krieg gegen die Ukraine begonnen hat. Ich weiß noch genau, wie ich am Morgen des 24. Februar 2022 mein Handy einschaltete und die Nachrichten aufploppten - eiskalt lief es mir den Rücken runter. Krieg in Europa. Und bald kam wieder dieses Gefühl der Hilflosigkeit angesichts all der Not, der Zerstörung, der Menschen, die ihr Zuhause verloren haben...

Die katholische Hilfsorganisation Caritas international mit Sitz in Freiburg hatte kurz nach Kriegsbeginn die Nothilfe in der Ukraine gestartet. Diese Woche zog sie Bilanz: Das Mitgefühl mit den Ukrainerinnen und Ukrainern und die Hilfsbereitschaft seien überwältigend gewesen. Auf das Spendenkonto von Caritas international seien bis zuletzt mehr als 74 Millionen Euro eingegangen - ein Rekordwert. Und eine Zahl, die Mut macht.

"Egal wie lange der Krieg andauert, Caritas international wird die Menschen in der Ukraine und in den Nachbarländern so lange unterstützen, wie es nötig ist."

Auch hier in der Region wurde geholfen, viele stellten zum Beispiel ihre Wohnungen Geflüchteten zur Verfügung. Derzeit leben nach neuesten Angaben des Regierungspräsidiums Freiburg 27.000 Ukrainerinnen und Ukrainer im Regierungsbezirk. In Freiburg sind es laut Stadt 2536 Geflüchtete. Hilfe wird weiterhin gebraucht.

Über die Bilanz der Caritas berichtete SWR Aktuell Baden-Württemberg am 22. Februar 2023.

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