Alternativen zur WM in Südbaden

Kreativer Boykott der WM in Katar: Kicken statt Kucken

Stand
Autor/in
Freddy Kunzelmann
Matthias Schlott
Onlinefassung
Laura Könsler
Porträtfoto Laura Könsler

Die Fußball WM in Katar schauen – oder ignorieren? Das ist die Frage, die viele Menschen bewegt. Zum Fußball kucken gab es am Mittwoch in Südbaden einige Alternativen.

Figuren eines Tischkickers
Tischkicker - eine der Alternativen bei "Kicken statt Kucken"

Die Fußball WM ist wegen der Menschenrechtsverletzungen im Austragungsort Katar heftig umstritten. In Freiburg und in Bad Säckingen (Kreis Waldshut) haben Studierende und Jugendliche ihr eigenes alternatives Angebot auf die Beine gestellt.

Studierende gehen lieber wandern

Etwa 25 Sport-Studierende der Pädagogischen Hochschule Freiburg trafen sich am Mittwochnachmittag an der Dreisam. WM-Boykott-Plakate machten auf die Aktion aufmerksam. Gemeinsam ein Bier, einen Glühwein oder Punsch trinken und dann zusammen wandern gehen - das war das Alternativprogramm zu Public Viewing in einer der Freiburger Kneipen.

SWR-Reporter Freddy Kunzelmann berichtete in SWR4 Südbaden über die Aktionen zum Boykott des ersten WM-Spiels der deutschen Mannschaft in Katar:

Studierende wollen mit WM-Boykott ein Zeichen setzen

Raffael Pantle hatte die Wanderung organisiert. Er hoffte, einige Studierende mit dem Alternativangebot ansprechen zu können. Eine Studentin war extra gekommen und wollte mit ihrem Protest gegen die WM in Katar andere auf das Thema aufmerksam machen.

"Es geht aber auch darum, für uns selber nach unseren Werten zu handeln und als junge Menschen nicht immer alles mitzumachen."

Die Studierenden der Pädagogischen Hochschule wollen aber nicht nur am Mittwoch protestieren. Sie haben vor, zu allen Deutschland-Spielen ein Alternativ-Programm auf die Beine zu stellen.

eine Gruppe stellt eine Torwand auf
Eine Torwand wird aufgestellt: Jugendliche in Bad Säckingen boykottieren die WM in Katar und schießen die Tore lieber selbst.

WM Boykott: Kein "Sommermärchen" im Winter

"Essen statt Kucken" lautete beispielsweise das Motto der Studierenden in der Uni. In der Cafeteria des Sport-Instituts wurde Spaghetti Bolognese gegessen. Auch hier soll der Flachbildschirm künftig schwarz bleiben, selbst dann, wenn Deutschland im Turnier weiter kommen sollte.

Jugendliche bringen ein Schild an, darauf steht 15.000 Tote
Die Jugendlichen machen deutlich, warum sie die WM in Katar boykottieren.

Nicht nur in der Uni Stadt Freiburg, auch in Bad Säckingen (Kreis Waldshut) wurde am Mittwoch ein Gegenprogramm zum WM-Fußball-Schauen geboten. "Selber Kicken statt Kucken" lautete hier die Devise. Ein Streetsoccer-Turnier, Torwand-Schießen und Tischkicker waren die Alternativen für die Jugendlichen. Die Aktion wurde vom Jugendparlament der Stadt initiiert.

Und auch hier glaubt man, dass der Boykott gesehen und gehört wird. Und somit auch erfolgreich ist.

Wie geht man in Südbaden mit dem WM um?

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