Ärger um Bauprojekt in der Ortenau

Blockade gegen neue Windräder? Bürgermeister kritisiert Lahrer Flugplatz

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Ulf Seefeld
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Wera Engelhardt

Ärger um einen geplanten Windpark in der Ortenau: Der Ettenheimer Bürgermeister wirft dem Flugplatz Lahr vor, das Projekt zu verhindern. Dessen Betreiber ist kein Unbekannter.

Im Zusammenhang mit dem geplanten Bau eines neuen Windparks bei Ettenheim (Ortenaukreis) hat der dortige Bürgermeister Bruno Metz (CDU) den benachbarten Lahrer Flugplatz scharf kritisiert. Der Flugplatz blockiere das Projekt, sagte er am Freitag. Zuvor hatte die "Lahrer Zeitung" darüber berichtet.

Der geplante Windpark soll eine alte, inzwischen abgebaute Anlage ersetzen und würde nach Angaben der Projektbeteiligten deutlich mehr Strom produzieren. Außerdem wäre er von Wohnhäusern doppelt so weit entfernt. Die Bürgerinnen und Bürger von Ettenheim unterstützten das Vorhaben, heißt es.

Der Gegenwind soll finanzielle Gründe haben

Die Planer jedoch sind überzeugt, dass der Lahrer Flughafen das Projekt verhindern will und glauben, die Gründe dafür zu kennen: Flieger in Richtung Süden müssten wegen der geplanten Windräder steiler aufsteigen als bisher. Das bedeute finanzielle Einbußen.

Ettenheims Bürgermeister Metz lässt dieses Argument nicht gelten. "Probleme mit dem geplanten Windpark gibt es nur dann, wenn in Lahr ein vollbeladener Jumbo-Jet startet und dann das Triebwerk ausfällt", sagte Metz dem SWR.

Der komplette Fernsehbeitrag zum Nachschauen:

Der Betreiber des Flughafens Lahr ist Unternehmer Martin Herrenknecht

Pikant am Rande: Betreiber des Lahrer Flugplatzes ist der Unternehmer und Tunnelbauer Martin Herrenknecht. Er gibt das Geld und ist bekennender Gegner von Windrädern im Schwarzwald. Auf eine Interview-Anfrage des SWR hat die Pressestelle des Unternehmens am Freitagnachmittag mitgeteilt, dass sie dazu nichts anbieten könne.

Die "Lahrer Zeitung" zitierte den Flugbetriebsleiter in Lahr, Wolfgang Pieles: "Es wird von uns erwartet, dass wir zurückstecken und möglichen Flugverkehr einschränken. Da machen wir nicht mit, weil wir anderer Auffassung sind als die Gutachter."

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