Fiona Trefzger steht am Mikrofon. Sie hat Kopfhörer auf und singt das Lied "Krieg" über den Krieg in der Ukraine. Sie trägt einen schwarzen Pulli und hat kinnlange blonde Haare. (Foto: SWR, Jochen Sühlberg)

Krieg in Kinderaugen

Band aus Wehr schreibt Kinderlied über den Krieg in der Ukraine

STAND
AUTOR/IN
Katharina Seeburger
Eine Frau mit dunkelblonden Haaren lacht in die Kamera. Ihre Haare sind etwas länger als schulterlang. Katharina Seeburger trägt einen gestreiften Pullover in blau, rosa und grau. (Foto: SWR, Laura Könsler)

Jeden Tag sterben in der Ukraine Menschen. Wie gehen Kinder hier mit Schreckensmeldungen über den Krieg um? Darüber hat die Band "Rollende Steinchen" ein Kinderlied geschrieben.

Krieg war für Linn, 13 Jahre alt, und ihre zehnjährige Schwester Fiona Trefzger aus Wehr (Kreis Waldshut) bisher kein Thema. Die Großeltern sind erst nach dem zweiten Weltkrieg geboren. Krieg war für sie bisher etwas, das weit weg stattfindet.

Seit Russland die Ukraine angegriffen hat, machen sich die Schwestern viele Gedanken dazu. Warum passiert das alles? Was will Putin? Fiona Trefzger fragt sich, was noch alles passieren kann. "Ich finde es sehr gruselig, dass Krieg jetzt auch ziemlich nah bei uns ist", sagt sie.

"Ein Kind weint auf Mamas Arm. Sirenen heulen laut Alarm."

Gemeinsam mit ihrem Vater Heiko Trefzger und seiner Band "Die Rollenden Steinchen" haben Fiona und Linn Trefzger das Lied "Krieg" produziert. Beide Mädchen singen, Linn spielt zudem Cello.

Fragen der Kinder über den Krieg waren Inspiration

Inspiriert wurde die Band "Die Rollenden Steinchen" von den Fragen ihrer Kinder. Bandmitglied Fabian Birzele sagt, seine Kinder haben angefangen Fragen zu stellen, die er bisher noch nie von ihnen gehört hatte. "Meine Tochter hat gefragt: Warum kommen nur Frauen und Kinder zu uns als Flüchtlinge und keine Papas?", erzählt Fabian Birzele. Der Text und das Lied hätten sich wie von allein geschrieben.

"Ein Papa nimmt Abschied von seinem Kind. Weil Väter plötzlich Soldaten sind."

Die Schwestern hoffen auf Frieden in der Ukraine

Ursprünglich hatte das Lied ein düsteres, trauriges Ende, sagt der Vater von Fiona und Linn Trefzger, Heiko Trefzger. Doch das gefiel den Schwestern nicht. Sie wollten am Ende des Liedes einen Hoffnungsschimmer haben. Gemeinsam mit ihrem Vater und Bandkollege Fabian Birzele haben sie das Liedende kurzerhand umgeschrieben.

"Frieden, Frieden, ich hoff' dass nun jeder in Frieden leben kann", heißt es nun am Ende des Liedes. Fiona Trefzger wünscht den ukrainischen Kindern, dass sie an sich glauben sollen, nicht aufgeben dürfen. Und ihre Schwester Linn ergänzt: "Wir können sie in Deutschland aufnehmen und ihnen ein neues zu Hause geben."

Rheinland-Pfalz

Umgang mit dem Ukraine-Krieg an Schulen in RLP "Wir können und dürfen das nicht totschweigen"

Der Krieg in der Ukraine ist medial ständig präsent - auch für Kinder. Nur eine Frage der Zeit, bis das Thema in den rheinland-pfälzischen Schulen ankommt.