
Weniger Aufträge und Umsätze für Uhrmacher
Normalerweise sitzen in der Werkstatt der Firma Anton Schneider in Schonach (Schwarzwald-Baar-Kreis) über 20 Uhrmacher und bauen Kuckucksuhren zusammen. Doch was ist schon normal in Zeiten der Pandemie? Was jahrhundertelang reibungslos funktioniert hat, hat Corona zumindest zeitweise zum Erliegen gebracht. Geschäftsführer Jürgen Clute beschreibt die Situation so: "Im Moment gehen wir durch eine Zeit mit etwas weniger Umsätzen und Aufträgen, so dass wir natürlich, um die Kosten nicht so hoch zu treiben, Kurzarbeit haben."
Zulieferer können teils nicht liefern
Über 20.000 Kuckucksuhren werden bei Anton Schneider in Schonach jedes Jahr produziert. In diesem Jahr werden es höchstens 10.000 sein.
Bei der Firma Rombach, ebenfalls in Schonach, sitzen wegen der Auftragslage nur noch zwei, wo bis vor kurzem drei Uhrmacher saßen. Zu den Absatzproblemen kommen extreme Lieferschwierigkeiten hinzu, erklärt Andreas Keyer der Firma Rombach, zum Beispiel bei den Uhrwerken: "Es hat mal mehr mal weniger in verschiedenen Bereichen gefehlt. Aber man muss schon sagen: Im Laufe dieses Jahres hat sich das so entwickelt, dass fast alle Materialien zeitweise gefehlt haben und vor allem deutlich teurer geworden sind."
Auch Holz für den Bau von Kuckucksuhren fehlt
Und kurios: Sie produzieren ihre Kuckucksuhren zwar in Schonach - also mitten im Schwarzwald. Trotzdem fehlt ihnen das Holz, wie Keyer weiter berichtet: "Klar, wir können uns keine Bäume aus dem Wald holen, logischerweise. Wir brauchen Schichtholzplatten oder zum Beispiel MDF, also verschiedene Holzwerkstoffe."

Umsatz von Kuckucksuhren massiv eingebrochen
Seine Uhren werden im "Haus der 1.000 Uhren" in Triberg angeboten und verkauft. Natürlich vorausgesetzt, Kundschaft ist da. Denn der Umsatz ist hier um die Hälfte eingebrochen. Vor allem die Asiaten und die Amerikaner fehlen dem Kuckucksuhrengeschäft, doch im Schwarzwald sind Verkäufer und Hersteller optimistisch. Die Kuckucksuhr werde die Krise überstehen, ist sich Thomas Wesser vom "Haus der 1.000 Uhren" sicher: "Wir sind voller Zuversicht. Das muss man jetzt einfach durchstehen, durchleiden. Wir zweifeln nicht am Geschäftsmodell. Das wird alles wieder werden und die Kuckucksuhr hat ihre Zukunft! Die hat schon 300 Jahre überlebt, die überlebt auch Corona!"