Verkehrsdatenspezialist "TomTom"

In Freiburg spürten Pendler den Warnstreik am meisten in BW

Stand
Autor/in
Owusu Künzel
Jasmin Bergmann
Charlotte Schönberger
Charlotte Schönberger, Redakteurin und Reporterin beim SWR

Das große Chaos auf den Straßen in Südbaden blieb aus. Trotzdem brauchten die Menschen im Raum Freiburg auf dem Weg zur Arbeit knapp 20 Prozent mehr Fahrzeit als sonst.

Die meisten Menschen in Südbaden haben sich auf den bundesweiten Streiktag eingestellt. Trotzdem ist Freiburg die Stadt, in der die Menschen im Vergleich zu anderen Städten in Deutschland mit am längsten warten mussten. Das zeigt eine Auswertung des Verkehrsdatenspezialisten "TomTom". In Freiburg hat sich die Fahrzeit der Pendlerinnen und Pendler demnach um 18 Prozent am Morgen verlängert. Nur in Nürnberg und München standen sie mit 19 und 28 Prozent länger im Stau.

Verständnis für den Streik bei Pendlerinnen und Pendlern

In einer SWR-Umfrage am Montagmorgen am Freiburger Hauptbahnhof haben viele Pendlerinnen und Pendler Verständnis für den Warnsteik geäußert. Andere zeigten sich verärgert darüber, dass "ein ganzes Land lahmlegt" werde.

Freiburgs OB bangt um Haushalt

Auch der Freibuger Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) äußerte gegenüber dem SWR Verständnis für die Forderungen der Streikenden. Er sitze da allerdings zwischen den Stühlen, führt er aus.

"Weil ich natürlich sage: Jawohl, mehr Geld für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aber gleichzeitig: Wo soll das Geld eigentlich herkommen?"

Der Fernsehbeitrag zum Nachschauen:

Es könne nicht sein, dass die Stadt am Ende kein Geld mehr habe, um Schulen zu sanieren oder Kitas zu bauen. Am Montag und Dienstag diskutiert der Freiburger Gemeinderat zum Haushalt. Die Stadtverwaltung rechnet mit Mehrkosten von 23 Millionen Euro für die Beschäftigten der Stadtverwaltung und der städtischen Eigenbetriebe.

Gewerkschaften wollen sichtbarer werden

Rund 300 Teilnehmende hatten sich am Platz der Alten Synagoge um 10 Uhr am Montagmorgen versammelt. "So schlecht wie ich bezahlt werde, kann ich gar nicht arbeiten", sagten die Demonstrierenden. "Wir müssen unsere Forderungen platzieren, deswegen haben wir heute sehr viele Kolleginnen und Kollegen in Freiburg versammelt. Wir hoffen, dass wir gemeinsam genug Stimmkraft haben", sagt Florian Fluss, Betriebsrat bei der DB Regio Südbaden.

Wegen des bundesweiten Warnstreiks stehen Züge und Busse still am Hauptbahnhof in Freiburg.
Immer wieder machen Plakate auf den Warnstreik am Montag aufmerksam. Bild in Detailansicht öffnen
Am Freiburger Hauptbahnhof fahren am Montag keine Busse und Bahnen wegen des Warnstreiks.
Verlassen steht der Hauptbahnhof am Morgen da, wo sich sonst Berufspendlerinnen und -pendler drängen. Bild in Detailansicht öffnen
Wegen des bundesweiten Warnstreiks stehen Züge und Busse still am Hauptbahnhof in Freiburg.
Der Fern- und Regionalverkehr ist am Montag auch am Freiburger Hauptbahnhof eingestellt. Bild in Detailansicht öffnen
Wegen des bundesweiten Warnstreiks stehen Züge und Busse still am Hauptbahnhof in Freiburg.
Ein Bus steht am Hauptbahnhof in Freiburg. Im Fenster hängt ein Schild mit der Aufschrift "Wir streiken!" Bild in Detailansicht öffnen
Einige Busse für Fernreisen fahren trotz Warnstreiks vom Freiburger Hauptbahnhof ab.
Busse privater Anbieter fahren aber vom Freiburger Hauptbahnhof ab, wie beispielsweise Fernbusse . Bild in Detailansicht öffnen

In Villingen-Schwenningen und Rottweil fährt der ÖPNV normal

In Villingen-Schwenningen fahren die Busse am Busbahnhof normal - trotz Warnstreik.
Die Busse der 22 Stadt- und Regionallinien in Villingen-Schwenningen fahren ganz normal.

In einigen Teilen von Südbaden waren die Menschen weniger von dem Warnstreik betroffen. In Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) fuhren beispielsweise die Busse der 22 Stadt- und Regionallinien ganz normal, wie die Stadt über ihre sozialen Netzwerke mitteilte. Auch im Kreis Rottweil waren keine Streik-Ankündigungen bekannt, so das Landratsamt. Moritz Merz ist Busfahrer der Verkehrsgemeinschaft Villingen-Schwenningen. An diesem Tag hat er weniger Fahrgäste, weil viele Pendlerinnen und Pendler sowie Reisende wegen des angekündigten Streiks umgeplant haben.

"Es ist nicht so viel los, bisschen wie in den Ferien."

So wirkt sich der Streik auf die Schweiz aus

Auch die Züge der Deutsche Bahn in die Schweiz fallen und fielen aus. Nur innerhalb der Schweiz ersetzen die Schweizerischen Bundesbahnen SBB die grenzüberschreitenden Züge, die wegen des Streiks in Deutschland ausfallen - etwa auf der Strecke zwischen Basel und Zürich. Diese fahren ab und bis Bahnhof Basel SBB. Der von der DB betriebene Badische Bahnhof in Basel wird von den Schweizer Zügen am Montag aber nicht angefahren, weil er auch bestreikt werden könnte.

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