100 Beschäftigte von NSI Präzisionsdrehteile in Lörrach sind am Donnerstagmorgen nach Angaben der Gewerkschaft der Aufforderung zum Warnstreik gefolgt. Ab 08:45 Uhr sollten die Beschäftigten für zwei Stunden ihre Arbeit niederlegen.
SWR-Reporterin Katharina Seeburger hat sich unter den Beschäftigten von NSI umgehört, warum diese zum Streik gekommen sind.
Beschäftigte sorgen sich wegen steigender Preise
Viele der Streikenden äußerten vor Ort, dass ihr Gehalt durch die allgemein steigenden Preise für immer weniger reiche. Wer für seine Forderungen nicht auf die Straße gehe, so einer der Streikenden, der bekomme auch nichts. Man müsse dafür kämpfen, mehr Gehalt zu bekommen.

Eine Frau sagte, sie sei zum ersten Mal bei einem Streik dabei. Bislang hielt sie für sich Streiks für nicht nötig, da ihr das Gehalt immer gereicht hatte. Doch mit den steigenden Preisen habe sie immer weniger Geld übrig und wolle etwas dagegen tun.
Andere haben in Lörrach aus Solidarität am Streik teilgenommen. Ein Mann berichtete, seine finanzielle Situation sei noch in Ordnung. Aber er sei aus Solidarität mit denen da, deren Gehalt im unteren Bereich liegt.
IG Metall mit Beteiligung am Streik in Lörrach zufrieden
Die Gewerkschaftssektretärin der IG Metall in Lörrach, Yvonne Sotorrios, ist mit der Beteiligung am Warnstreik zufrieden. Auch innerhalb der Friedenspflicht sei die Beteiligung in Lörrach und Freiburg bereits groß gewesen. Beschäftigte hätten Foto- und Unterschriftenaktionen gestartet, um den Arbeitgebern zu zeigen, dass sie die acht Prozent mehr Gehalt möchten.

Sotorrios geht davon aus, dass die Forderung der Gewerkschaft am Ende angenommen wird. "Die Wirtschaft steht gut da und das ist der Verdienst der Beschäftigten", sagt Sotorrios. Die IG Metall fordert acht Prozent mehr Gehalt auf zwölf Monate. Die Arbeitgeber bieten bislang eine Prämie in Höhe von 3.000 Euro auf 30 Monat.