ver.di-Demonstration in Emmendingen (Foto: SWR, Matthias Schlott)

Mehr Lohn gefordert

Warnstreik der Psychiatrie-Mitarbeiter in Emmendingen und Freiburg

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Matthias Schlott

Beschäftigte der Psychiatrien in Freiburg und Emmendingen haben ihre Tarifforderung nach fünf Prozent mehr Lohn am Mittwoch mit ganztägigen Warnstreiks unterstrichen.

Mit dem Doppelstreik an der Universität Freiburg und der Psychiatrie Emmendingen hat sich ver.di Südbaden am Mittwoch an ganztägigen Warnstreiks im Tarifkonflikt mit den Arbeitgebern beteiligt. Grund sind die stockenden Tarifverhandlungen, bei denen es von den Ländern bislang noch kein Angebot gibt. An einer Kundgebung der Gewerkschaft auf dem Emmendinger Marktplatz haben sich am Vormittag 110 Beschäftigte des Zentrums für Psychiatrie beteiligt.

Mit Transparenten und Fahnen bekräftigten die Demonstrierenden ihre Forderungen nach fünf Prozent mehr Lohn sowie einer Einmalzahlung: "Mehr Geld für viel, viel Arbeit - endlich mal gerechte Bezahlung", wünscht sich eine Streikende. Neben Emmendingen hatte die Gewerkschaft ver.di auch in Freiburg zum Streik aufgerufen. Einem Warnstreik, der flächendeckend zeigen soll, wie frustriert die Arbeitnehmer vom bisherigen Verlauf der Tarifgespräche im Gesundheitswesen sind.

ver.di-Demonstration in Emmendingen (Foto: SWR, Matthias Schlott)
Dem Streikaufruf der Gewerkschaft ver.di waren in Emmendingen 110 Psychiatrie-Beschäftigte gefolgt.

Ohne zählbare Verbesserungen in der Tarifstruktur des Gesundheitswesens lassen sich die Probleme des Fachkräftemangels nicht lösen, so die Auffassung von Reiner Geis, Geschäftsführer von ver.di Südbaden.

"Die Situation in den Krankenhäusern und in der Psychiatrie ist von Fachkräftemangel geprägt. Wir haben Abwanderungen von Ärzten, das heißt, es muss etwas getan werden, um Fachkräfte mit attraktiven Löhnen zu binden."

Trotz des Warnstreiks sei die Patientenversorgung in der Psychiatrie Emmendingen mit einem umfangreichen Notdienstplan und einem System von Springern, die bei Notfällen eingesetzt werden können, gesichert gewesen, versicherten die Streikorganisatoren. Sollte der bundesweite Warnstreik allerdings ungehört verpuffen, kündigt ver.di bereits eine weitere Verschärfung des Arbeitskampfes an - auch für Emmendingen.

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Matthias Schlott