Eine Tanne muss gefällt werden. Im Wald oberhalb von Müllheim ist es ihr zu warm und zu trocken geworden. Jetzt ist ihr Holz noch gut verwendbar, bald würde sie krank werden und sterben, Borkenkäferbefall wäre das nächste Stadium. All das erklären Tafeln, die Waldarbeiter überall da aufstellen, wo sie arbeiten. Denn sie haben es satt, beschimpft zu werden.
"Bei jedem Baum, der gefällt wird, bei jedem Holzpolder, der am Weg liegt, bei jedem Weg, der durch die Holzernte temporär etwas matschig wird, hagelt es Beschwerdebriefe, Anrufe und ähnliches mehr. Wir müssen mit der Bevölkerung kommunizieren, warum wir das machen."
Nur in höheren Lagen des Schwarzwalds hat die Tanne eine Zukunft. Genauso wie die Buche. Die Douglasie wird die Fichte ersetzen. Hier unten pflanzen die Forstleute neue Bäume. In den Plastikröhren wachsen junge Eichen und Esskastanien, die Hitze und Trockenheit besser vertragen. Der Wald wird verändert, damit er überlebt.
Förster gestalten den Wald der Zukunft
Ulrich Kohnle von der Forstlichen Versuchsanstalt Baden-Württemberg in Freiburg zu den anstehenden Veränderungen: "Es wird hier Wald bleiben auf absehbare Zeit. Der wird ganz anders aussehen, als wir ihn heute gewohnt sind." Doch damit dies einigermaßen störungsfrei passiert, greifen die Forstleute gestaltend ein. Sie sorgen dafür, dass der Waldumbau reibungslos passiert. Und das wollen sie den Menschen mit den Tafeln ihrer Kampagne besser erklären.