Am Dienstag fahren sechs Mitarbeiter einer unabhängigen privaten Freiburger Hilfseinrichtung in den Westen der kriegsgeplagten Ukraine. Mit im Gepäck: rund sechs Tonnen Hilfsgüter. Etwa 900 Pakete, verstaut in drei Kleintransportern und einem großen Anhänger. Ein Teil der Ladung ist für ein Waisenhaus in Mukatschewe in der Region Transkarpatien (Westukraine) bestimmt. Dringend gebraucht wird dort auch ein Herd und eine Waschmaschine, welche die Freiburger Helfer vor Ort mit Geld aus Spenden kaufen wollen.
Die andere Hälfte der Güter ist für eine Flüchtingseinrichtung in Berezynka (Westukraine) vorgesehen, in der ukrainische Binnengeflüchtete untergebracht sind. Dort leben vorwiegend ältere Menschen sowie Frauen und Kinder.
Siebter Hilfseinsatz in der Ukraine
Dietmar Klausmann aus Freiburg und seine Helfer sind bereits zum siebten Mal in der Ukraine im Einsatz. Sie halten wieder in Mukatschewe und Berezynka. An beiden Orten kennen sich alle: Die Helfer wissen, wer Hilfe braucht. In Klausmanns privater Freiburger Organisation arbeiten drei Mitarbeitende aus der Ukraine mit. Das erleichtert sowohl die Vorbereitung des Hilfstransports als auch die Verteilung vor Ort. Dank der persönlichen Kontakte wissen sie genau, was dort benötigt wird.
Unterstützung durch UN-Mitarbeiter in der Ukraine
Klausmanns Team wird vor Ort in der Ukraine von einem deutsch sprechenden Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshilfswerks, kurz UNHCR, unterstützt. Das sei gerade dann wichtig, wenn die Hilfsgüter in der Ukraine bezahlt und ausgeliefert werden. Bestellt wurden die Güter von Deutschland aus. Bezahlt werden sie aus Spenden, die aus dem Großraum Freiburg eingegangen sind. "Wir überprüfen dann vor Ort in Berezynka die Waren und zahlen dann auch direkt. So können wir sicherstellen, dass jede Hilfe ankommt und nicht in irgendwelchen dunklen Kanälen verschwindet", so Organisator Klausmann.
In der Ukraine ist Korruption leider teilweise noch immer weit verbreitet.
Hilfstransport hält auch Brieffreundschaft am Leben
Klausmanns Hilfstransport wird mit den drei Kleintransportern über Österreich und Ungarn in die Westukraine reisen. Dort werden dann alle Pakete ausgeladen und verteilt. Im Waisenhaus in Mukatschewe werden nicht nur die Hilfsgüter sehnsüchtig erwartet. Die Kinder dort sind gespannt auf besondere Briefe. Sie haben eine Art Brieffreundschaft mit Schülerinnen und Schülern der Montesori-Schule in Merzhausen bei Freiburg. Die ukrainischen Kinder sind neugierig, was in den Briefen steht, die mit dem Hilfstransport in ein paar Tagen ankommen werden. Auf dem Rückweg wird Klausmann auch Briefbotschaften der Waisenkinder aus Mukatschewe nach Freiburg zurückbringen.