Die meisten sind in Flüchtlingsheimen oder bei Freunden untergekommen. Doch jetzt suchen viele ukrainische Geflüchtete eine dauerhafte Bleibe. Eine Wohnung in Freiburg und Umland zu finden, ist bei der derzeit angespannten Wohnungslage aber gar nicht so einfach. Natalia und Anton Yakimenko aus Kiew haben es geschafft - sie haben eine Wohnung gefunden.
Wir haben Natalia und Anton Yakimenko aus Kiew in ihrem neuen Heim besucht:
Zwei Wochen lang hat ihre älteste Tochter dafür extra herumtelefoniert. Sie lebte schon vorher in Freiburg - ein Vorteil für die Familie. "Wir konnten unser Glück kaum fassen", sagt Mutter Natalia Yakimenko. Freunde haben ihnen beim Umzug geholfen. Die Möbel sind alle gebraucht über eBay gekauft. Jetzt lebt die vierköpfige Familie in einer kleinen Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung. Doch das ist ihnen egal. Hauptsache, sie haben eine eigene Wohnung. "Wenn man bedenkt, was alles hätte passieren können, wenn wir in Kiew geblieben wären. Es gäbe keine Garantie, dass wir jetzt noch leben", sagt Natalia Yakimenko.
Ukrainische Geflüchtete suchen selbst aktiv nach Wohnung
Vor dem Umzug in die Wohnung war die Familie bei Freunden ihrer Tochter untergekommen. Wie viele andere Geflüchtete aus der Ukraine auch. Die erste Anlaufstelle ist für viele aber die Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Freiburg. Dort wurden in den letzten Wochen zusätzliche Container aufgestellt - die Kapazität auf nunmehr knapp 1.000 Plätze fast verdoppelt. Die Hälfte der aktuell rund 550 Geflüchteten hier kommt aus der Ukraine. Sie dürfen sich, anders als Asylsuchende, direkt nach ihrer Ankunft um eine eigene Wohnung bemühen. Die Stadt Freiburg unterstützt sie mit einer Wohnraumvermittlung in ihrem Ankunftszentrum.
Viele Geflüchtete aus der Ukraine würden auch selbst sehr aktiv nach einer eigenen Wohnung suchen und zur städtischen Wohnungsbaugesellschaft und in die Mietbüros gehen, sagt Katja Niethammer vom Amt für Migration und Integration der Stadt Freiburg. "Das kennen wir von früheren Zuwanderergruppen so in dem Ausmaß nicht", so Niethammer.
Marion Gentges besucht Freiburger LEA
Baden-Württembergs Ministerin für Justiz und Migration, Marion Gentges (CDU), hat am Mittwoch die Freiburger LEA besucht, um sich einen eigenen Eindruck von der Lage zu machen. Die Ministerin stellt sich darauf ein, dass bald noch mehr Menschen aus der Ukraine hier ankommen werden.
SWR4-Moderator Robert Wolf hat mit Marion Gentges in einem Interview gesprochen: