Die Freiburger Uniklinik baut in den nächsten Jahren ein neues nachhaltiges Wohnquartier im Stadtteil Stühlinger. Das sogenannte "Klaraquartier". Damit wolle man Fachkräftemangel verhindern und Wohnungsnot lindern, sagt Prof. Dr. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Freiburg. Oberbürgermeister Martin Horn spricht von einem "schönen Tag für Freiburg".
Wohnraum für Klinikbeschäftigte in Freiburg
"Wir haben hier in unmittelbarer Nähe des Universitätsklinikums ein großes Grundstück, auf dem wir 740 Wohneinheiten bauen werden. Überwiegend Microapartments, die wir zur Hälfte Auszubildenden zur Verfügung stellen", so Klinik-Chef Wenz weiter. Das sei ein klares Bekenntnis zur Nachwuchsförderung. Die andere Hälfte soll neuen Mitarbeitenden, die von auswärts nach Freiburg kommen, zur Verfügung gestellt werden, damit sie auf dem Wohnungsmarkt Fuß fassen können.
„Das Klaraquartier ist unsere strukturelle Antwort auf die Wohnraumbedürfnisse unserer Mitarbeitenden“, sagt Wenz. „Wir schaffen mit dem Klaraquartier ein zielgerichtetes, funktionales Angebot für Auszubildende und Fachkräfte: bezahlbar, in direkter Kliniknähe und mit hoher Aufenthaltsqualität."
Uniklinik Freiburg investiert 125 Millionen Euro
Für das Bauprojekt ist das Universitätsklinikum Freiburg Bauherr. Die Gesamtprojektkosten in Höhe von insgesamt rund 125 Millionen Euro werden über Kreditaufnahmen finanziert, so die Uniklinik. Das Grundstück wird dem Universitätsklinikum Freiburg vom Land Baden-Württemberg für eine symbolische Erbpacht von 52 Euro im Jahr überlassen.
Die Planung sieht fünf L-förmige Baukörper vor, die eine klare Raumstruktur entlang der Lehener Straße bilden und gleichzeitig Offenheit zum angrenzenden Quartier Kleineschholz schaffen. Durch die zurückgesetzten Gebäude entsteht ein öffentlicher Platz mit gastronomischen Angeboten und Nahversorgung – als sozialer Treffpunkt für das Quartier. Zwei Kindertagesstätten ergänzen das Angebot.
Neben den Microapartments sollen auch Ein- und Dreizimmerwohnungen gebaut werden. Ergänzt werden die Wohnungen durch Gemeinschaftsräume, Dachterrassen, im Inneren des Quartiers entsteht eine grüne Mitte mit Spielflächen, Erholungs- und Rückzugsflächen und offenen Begegnungszonen.
Freiburgs OB Horn: "Mitarbeitende sind die Währung der Zukunft"
„Wohnungen für Mitarbeitende sind ein entscheidender Faktor, um Fachkräfte nach Freiburg zu holen, insbesondere für unsere Freiburger Uniklinik“, betont Oberbürgermeister Martin Horn. Mitarbeitende seien die Währung der Zukunft. "Freiburg ist sonnig, Freiburg ist grün, Freiburg ist die Perle des Schwarzwald, Freiburg ist vieles, aber leider auch unbezahlbar", sagt Horn. Deshalb brauche es dringend mehr Wohnungen. Die Uniklinik-Wohnungen sollen zu Mietpreisen unterhalb des Mietspiegels angeboten werden, kündigte Klinik-Leiter Wenz gegenüber dem SWR an.
„Das neue Wohnquartier der Uniklinik passe hervorragend zum benachbarten gemeinwohlorientierten Quartier Kleineschholz, meint der OB. "Auch dort bauen wir als Stadt Wohnungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Beide Projekte ergänzen sich und tragen zur Aufwertung des gesamten Stadtteils Stühlinger bei", so der Rathaus-Chef. Das Projekt ist ein zentraler Baustein der Strategie des Klinikums zur Fachkräftegewinnung und -bindung. Baubeginn ist für Herbst 2026 geplant, die Fertigstellung bis 2030.
