Er kann noch nicht viele Worte auf Deutsch sagen, aber sich selbst vorstellen, das klappt: "Ich heiße Illai. Ich bin 11 Jahre alt. Ich komme aus der Ukraine und mein Hobby ist Wasserspringen." Illia Hulko ist Spitzensportler und hat vor seiner Flucht nach Deutschland am Kiewer Leistungszentrum für Wasserspringen trainiert. Doch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine bewegte seine Mutter Oksana Bezrebra dazu, mit Illia und seiner sechsjährigen Schwester Polina nach Deutschland zu fliehen. Aktuell lebt die kleine Familie in Kirchzarten (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald).
Der Radiobeitrag zum Nachhören:
Freiburger Trainer bietet Hilfe an
Über die Slowakei, Wien, München und Karlsruhe gelingt Oksana Bezrebra zusammen mit ihren Kindern die Flucht nach Freiburg. Lediglich drei Rucksäcke nehmen sie mit - zu viel Gepäck hätte den Weg erschwert. Das Ziel Südbaden hat die Familie nicht wahllos angesteuert: Der Freiburger Chrisitan Hansler hat ihnen dort seine Hilfe angeboten. Er selbst ist Trainer im Wasserspringen beim Schwimmsportverein Freiburg. Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine will er helfen und hat sich deshalb beim Deutschen Schwimmsportverband gemeldet. Auch Oksana Bezrebra sucht während ihrer Flucht den Kontakt zum Verband. So kommen beide zueinander.
Ermöglicht hat die Zusammenarbeit auch die Tatsache, dass Oksana Bezrebra sehr gut Deutsch spricht. Dadurch konnte sie helfen, weitere Kinder aus Illias Mannschaft nach Deutschland zu holen. Mittlerweile leben elf Kinder und zehn Mütter in Kirchzarten. Auch den beiden ukrainischen Trainerinnen der jungen Sportlerinnen und Sportler ist die Flucht nach Freiburg gelungen. Nun kann die Mannschaft wieder gemeinsam trainieren.
11-Jähriger möchte Medaille gewinnen
Illia ist ein ehrgeiziger Sportler: Im Training klettert er immer wieder auf das Drei-Meter-Brett und übt den Kopfsprung ins Wasser. Es mache ihm Spaß aus der Höhe ins Becken zu springen, sagt er.
Aktuell trainiert Illia mit seiner Mannschaft täglich: sechs Mal die Woche im Schwimmbad, einmal in der Turnhalle. Er ist glücklich darüber, in Freiburg nun wieder ins Wasser springen zu können. Denn der Spitzen-Sport ist für Illia etwas Besonderes, er sieht darin eine Orientierung für seine Zukunft.