Die Parlamentsabgeordnete Natalia Pipa und Viktoria Khrystenko, Gemeinderätin aus Lwiw, sprechen Freitagabend im Freiburger Konzerthaus darüber, wie die Menschen in Lwiw seit dem russischen Angriff dort leben.
Bei einer Demonstration am Donnerstagabend in Freiburg forderten rund 250 Menschen mehr Unterstützung für die Ukraine. Auch die beiden ukrainischen Politikerinnen nahmen daran teil. "Wir verstehen, dass Freiburg als Stadt uns keine Waffen liefern kann", sagte die Parlamentarierin Natalya Pipa, "aber wir fragen zum Beispiel nach Schulbüchern, nach medizinischer Hilfe und nach Unterstützung, um neue Häuser zu bauen."

Dank aus Lwiw für Freiburgs Unterstützung
Stadträtin Khrystenko dankte Freiburg für die bisherige Unterstützung. Mit einem gespendeten Generator hätte zum Beispiel ein Krankenhaus in Lwiw während eines Stromausfalls nach einem Angriff mit Strom versorgt werden können. Das habe viele Menschenleben gerettet.
"In den dunkelsten Zeiten findest du heraus, wer dein Freund ist. Und Freiburg zeigt, dass diese Stadt uns nie vergessen wird."
Die beiden Politikerinnen der Partei "Holos" (Stimme) haben in ihrer Heimat eine Hilfsorganisation gegründet, die sich um Flüchtlinge in Lwiw kümmert. Lwiw hat seit dem russischen Angriff viele Binnenflüchtlinge aufgenommen. Die Region um Freiburgs Partnerstadt ist seit Kriegsbeginn auch ein Drehkreuz für westliche Hilfs- und Waffenlieferungen in die Ukraine.
Ukrainischer Botschafter Andrij Melnyk dankt für Hilfe aus Deutschland
Die Verbindung zwischen Freiburg und Lwiw sei einzigartig und eine der engsten Partnerschaften zwischen Deutschland und der Ukraine, sagte der Botschafter im SWR-Interview am Rande eines Besuchs im Rathaus.
"Ich spüre die Solidarität und Empathie in dieser Stadt für Lwiw und die Ukraine."
Melnyk ist in Lwiw in der Westukraine geboren und war schon als Student in Freiburg zu Gast. Es war ihm ein großes Anliegen, Freiburg für die Unterstützung zu danken. Im Breisgau wurde mehr als eine Million Euro für die Partnerstadt gespendet und seit Kriegsbeginn vergeht keine Woche ohne Benefizkonzert oder Ukraine-Aktion.