Flüchtinge aus der Ukraine in Hüfingen-Sumpfohren (Foto: SWR)

Ehemaliges Gasthaus als Unterkunft

Dörfer auf der Baar schaffen Platz für Frauen und Kinder aus der Ukraine

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AUTOR/IN
Jan Ludwig

Der Krieg in der Ukraine ist jetzt auch auf der Baar angekommen - zumindest indirekt. Dort kümmern sich Menschen aus mehreren Dörfern um 37 geflüchtete Frauen und Kinder.

Vergangenen Sonntag kam ein Bus mit 37 Geflüchteten in Hüfingen-Sumpfohren (Schwarzwald-Baar-Kreis) an. Familie Schöndienst zögerte keine Sekunde und räumte ihre Ferienwohnung für die Kriegsflüchtlinge frei: "Wenn ich könnte, würde ich noch viel mehr bei uns reinpacken. Wir haben auch überlegt, unseren großen Raum noch als Massenquartier zu machen, dass einfach erst mal alle in Sicherheit sind", sagt Lisanne Schöndienst.

Flucht und Krieg wirken in der Idylle auf der Baar weit weg

Shanna Zirnyk ist mit ihren Kindern bei Familie Schöndienst untergekommen. Auf dem Hof in Sumpfohren sind sie in Sicherheit, können sich von den Strapazen der Flucht erholen.

"Es war kalt, wir hatten kein Essen und wenig warme Kleidung, überall sind Bomben eingeschlagen - die Kinder haben viel geweint, aber hier geht es ihnen viel besser und sie können wieder schlafen."

Shanna Zirnyk würde ihre Kinder am liebsten so schnell wie möglich im Kindergarten im Nachbarort Behla unterbringen. Doch dort sind im Moment alle Plätze belegt. Gespräche mit dem Träger über eine Erweiterung der Einrichtung laufen aber.

Flüchtinge aus der Ukraine in Hüfingen-Sumpfohren (Foto: SWR)
Diese ukrainischen Frauen sind mit ihren Kindern im ehemaligen Gasthaus Linde in Sumpfohren untergekommen.

Ehemaliges Gasthaus kurzerhand umgebaut

Die Unterstützung in Sumpfohren und auf der Baar ist jetzt schon riesig. Im Nachbarort Neudingen haben Lisanne Schöndienst und andere Helferinnen und Helfer das stillgelegte Gastaus Linde kurzerhand zur Unterkunft umgebaut. "Wir haben uns hier getroffen, ausgeräumt, geputzt, neue Möbel auf Spendenaufruf wieder herbringen lassen und aufgebaut - es war eine Aktion von vier Tagen", berichtet Schöndienst. 32 Frauen mit ihren Kindern sind hier jetzt untergebracht.

Zahlreiche Sachspenden für die Mütter und Kinder

In einem Nebenraum liegen Kleidung, Schuhe und Lebensmittel en masse. Auf einem Tisch stehen unzählige Zahnpastatuben. Die ukrainischen Gäste dürfen sich hier bedienen. "Hier gibt es wirklich alles", staunt Shanna Zirnyk, die fast ein wenig verlegen ist ob der großen Hilfsbereitschaft. Doch all das kann sie nicht über den Krieg in ihrer Heimat hinwegtrösten - wann sie dorthin zurückkehren können, wissen sie nicht.

Anmerkung: In einer früheren Version dieses Artikels wurde das Gasthaus Linde dem Hüfinger Ortsteil Sumpfohren zugeordnet. Tatsächlich befindet es sich aber im benachbarten Donaueschinger Ortsteil Neudingen. Wir haben dieses Missverständnis korrigiert.

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