Heimleiter und Oberbürgermeister sprechen mit Presse (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Große Hilfsbereitschaft

Krieg in der Ukraine: Kinder aus Kiew sollen zur Ruhe kommen

STAND
AUTOR/IN
Charlotte Schönberger
Charlotte Schönberger, Redakteurin und Reporterin beim SWR (Foto: Katja Madžar)
Christof Gerlitz

Tagelang war mitgezittert worden mit Kindern und Jugendlichen aus einem ukrainischen Kinderheim. Nach langer, gefährlicher Busreise sind sie seit Sonntag in Freiburg in Sicherheit.

Es war eine nervenaufreibende und nicht ungefährliche Busfahrt aus der Umgebung der umkämpften ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Südbaden. 167 Kinder und Jugendliche sowie ihre Betreuer sind jetzt in Sicherheit. Die Stadt Freiburg bietet allen Schutz, Hilfe und Unterkunft. Alle, ob Kinder oder Betreuer, sollen erst einmal richtig ankommen und begreifen können, wo sie sind und was mit ihnen passiert ist.

Große Hilfsbereitschaft ehrenamtlicher Helfer

Die Gruppe Kinder und Erwachsener werden in Freiburg von ehrenamtlichen Helfern betreut und umsorgt. Untergebracht sind sie alle in Einrichtungen, die von der Stadt Freiburg zur Verfügung gestellt wurden. Unter anderem auch in einer Flüchtlingsunterkunft. Es geht ihnen den Umständen entsprechend gut, sagen Betreuerinnen, das Leben im Kinderheim in Kiew habe sie gelehrt, aufeinander aufzupassen.

Im Interview mit dem SWR spricht der Leiter des Kinderheims, Roman Kornijko, über die Reise und darüber, wie es den Kindern geht.

Große Fürsorge untereinander

Ehrenamtliche Helfer konnten beobachten, wie die Großen sich um die Kleinen kümmern und sie berichteten auch, wie fürsorglich und unglaublich liebevoll alle miteinander umgehen. Die Rückmeldung: Sie seien alle froh ein warmes Bett zu haben, sich ausruhen zu können und sie wollten es sich hier jetzt schön machen.

Sorgen um Familie und Freunde

Die Freiburger Helfer konnten aber auch feststellen, dass einige noch immer mit Angst, teilweise sogar mit Todesangst zu kämpfen hätten. Und der Sorge, was mit der eigenen Familie oder Freunden in Kiew sei. Es sei eine gewisse Unruhe spürbar und eine massive Erschöpfung nach der mehrtägigen Flucht raus aus dem ukrainischen Kriegsgebiet.

Stadt Freiburg regelt weiter Unterbringung

Neben der Hilfe für die rund 200 ukrainischen Kinder und ihre Betreuerinnen und Betreuer wird sich die Stadt Freiburg in den kommenden Tagen darum kümmern, wie es weiter geht. Sie sollen nicht in der Flüchtlingsunterkunft bleiben. Vermutlich werden die Jungen und Mädchen in Wohngruppen und auch in Pflegefamilien untergebracht.

Busfahrer in die Ukraine zurückgekehrt, um zu kämpfen

Die Fahrer, die die Kinder sicher nach Freiburg gebracht haben, haben sich nun wieder auf den Weg in die Ukraine gemacht. Sie wollen sich dort beim Militär melden und ihr Land verteidigen. Mit an Bord der vier Busse: viele Hilfsgüter für ihre Landsleute im Kriegsgebiet.

Mehr zum Thema

Freiburg

Nach Ankunft der Heimkinder in Freiburg Busfahrer kehren mit Hilfsgütern in die Ukraine zurück, um zu kämpfen

Knapp 170 Kinder aus Kiew haben die Busfahrer nach Freiburg in Sicherheit gebracht. Jetzt wollen sie kämpfen und kehren in die Ukraine zurück. Die Busse sind vollbeladen mit Hilfsgütern.

Freiburg

Nervenaufreibender Grenzstopp - lange, strapaziöse Fahrt Krieg in Ukraine: Heimkinder aus Kiew in Freiburg angekommen

157 Heimkinder aus Kiew sind nach einer langen, strapaziösen Fahrt durch die Ukraine und Polen am Sonntag in Freiburg angekommen - auf Initiative der Ukraine-Hilfe Freiburg.

Freiburg

Kundgebungen und Friedensgebete Ukraine: Solidaritäts-Aktionen in Kommunen und Kirchen am Wochenende

In Kommunen und Kirchen Südbadens zeigten am Wochenende viele Menschen ihre Solidarität mit der Ukraine und mahnten zum sofortigen Frieden.